Mord an schwarzem Jogger - Angeklagte wegen Hassverbrechen verurteilt
Nach dem Mord an Ahmaud Arbery von vor zwei Jahren wurden die Angeklagten wegen Hassverbrechen verurteilt. Es droht ihnen eine lebenslange Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Fall Ahmaud Arbery wurden die drei Angeklagten wegen Hassverbrechen verurteilt.
- Sie haben laut Jury Arberys verfassungsmässige Rechte verletzt.
- Anfang 2020 wurde der 25-Jährige beim Joggen erschossen.
Zwei Jahre nach dem Mord an dem schwarzen Jogger Ahmaud Arbery sind die drei angeklagten weissen Männer wegen Hassverbrechen in den USA für schuldig befunden worden. Ihnen droht lebenslange Haft.
Eine Jury befand am Dienstag im Prozess vor einem US-Bundesgericht im Bundesstaat Georgia, dass die Männer Arberys verfassungsmässige Rechte verletzt hätten. Die Drei hatten mit Blick auf die Anklage wegen Hassverbrechen auf nicht schuldig plädiert.
Das Urteil sei nun «volle Gerechtigkeit» für den 25-Jährigen, sagte der Anwalt von Arberys Vater, Ben Crump, vor dem Gerichtsgebäude. «Wir dürfen diesen Moment feiern.» Eine Geschworenenjury hatte die drei Männer bereits in einem Verfahren des Bundesstaates Georgia für schuldig befunden und im Januar zu lebenslanger Haft verurteilt.
Beim Joggen erschossen
Der Schütze Travis M. war damals von den Geschworenen des Mordes für schuldig befunden worden. Die beiden Mitangeklagten, Travis M.s Vater Gregory M. und der Nachbar William B., wurden unter anderem wegen schwerer Körperverletzung und Totschlagsdelikten für schuldig befunden.
Der 25-jährige Arbery war im Februar 2020 nahe der Stadt Brunswick in Georgia beim Joggen erschossen worden. Die Ermittlungen kamen erst richtig in Gang, als der Fall im Frühjahr durch ein verstörendes Handy-Video von der Tat national und internationale Aufmerksamkeit erlangte.
Angeklagte schrieben rassistische Nachrichten
Wenig später – am 25. Mai 2020 – wurde der Afroamerikaner George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis im Bundesstaat Minnesota getötet. Danach kam es über Monate hinweg zu Protesten gegen Rassismus und auch gegen Polizeigewalt in den USA.
Während des Prozesses vor dem Bundesgericht zeigte die Staatsanwaltschaft, dass die Angeklagten in der Vergangenheit etwa rassistische Textnachrichten schrieben oder sich rassistisch äusserten. Die Verteidigung argumentierte, dass Arbery nicht aus rassistischen Motiven gejagt worden sei, sondern weil die Männer ihn eines Verbrechens verdächtigten. «Es war ein langer und stressiger Kampf», sagte Arberys Mutter, Wanda Cooper-Jones, nach der Verkündung des Urteils.