Nächtliche Ausgangssperre für Minneapolis nach Ausschreitungen
Der Bürgermeister von Minneapolis verhängt eine nächtliche Ausgangssperre für die Stadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Minneapolis wird eine nächtliche Ausgangssperre verhängt.
- Die Sperre gilt jeweils von der Nacht auf Samstag und Sonntag.
Nach Ausschreitungen in Minneapolis hat der Bürgermeister der US-Grossstadt eine Ausgangssperre erlassen. Die Ausschreitungen sind eine Folge des Todes des Afroamerikaners George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz.
In der Proklamation von Bürgermeister Jacob Frey hiess es: Die Ausgangssperre gelte jeweils in der Nacht zu Samstag und Sonntag.
Dies von 20.00 Uhr (Ortszeit/2.00 Uhr MESZ) bis 6.00 Uhr.
Begründet wurde die Ausgangssperre mit möglichen weiteren Unruhen. Auch der Bürgermeister der Nachbarstadt St. Paul verkündete eine Ausgangssperre.
Polizist wegen Mordes angeklagt
Infolge von Floyds Tod war es in den vergangenen Nächten zu schweren Ausschreitungen in Minneapolis im US-Bundesstaat Minnesota gekommen. Geschäfte gingen in Flammen auf, es kam zu Plünderungen. Demonstranten stürmten auch eine Polizeiwache und legten Feuer. Die Polizei setzte Tränengas gegen Demonstranten ein.
Die Staatsanwaltschaft kündigte am Freitag an, im Floyd-Fall werde einer der an dem brutalen Einsatz beteiligten Polizisten wegen Mordes angeklagt. Der inzwischen aus dem Polizeidienst entlassene Verdächtige sei unter Mordverdacht festgenommen worden, sagte der Bezirksstaatsanwalt Mike Freeman am Freitag. Die Untersuchung der anderen drei an dem Einsatz beteiligten Polizisten dauere an.
Verstoss gegen Ausgangssperre wird geahndet
Bei dem Angeklagten handelt es sich um den Polizisten, der sein Knie minutenlang an den Hals Floyds gedrückt hatte. Floyd hatte mehrfach um Hilfe gefleht, bevor er das Bewusstsein verlor, wie ein Video festgehalten hatte.
Der 46-Jährige wurde bei seiner Ankunft im Krankenhaus für tot erklärt. Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten wurden entlassen. Sie waren zunächst aber weder festgenommen noch angeklagt worden, was zu Protesten geführt hatte.
In der Anordnung des Bürgermeisters hiess es: Ein Verstoss gegen die Ausgangssperre könne mit bis zu 1000 Dollar oder Haft von bis zu 90 Tagen bestraft werden.