Nahost-Gesandter Trumps als Schlüsselfigur bei Gaza-Deal?

Samantha Reimer
Samantha Reimer

USA,

Steve Witkoff wurde von Donald Trump zum Nahost-Gesandten ernannt. Er soll trotz fehlender Expertise eine Schlüsselrolle in den Friedensverhandlungen spielen.

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Donald Trump und Steve Witkoff bei einer Konferenz in Mar-a-Lago. - keystone

Ein New Yorker Unternehmer ohne diplomatische Erfahrung vermittelt erfolgreich zwischen Israel und der Hamas.

Steve Witkoff ist Donald Trumps Nahost-Gesandter. Er soll in nur einem Treffen mit Netanjahu bereits mehr erreicht haben als die Biden-Administration in einem Jahr.

Der unerwartete Durchbruch

Steve Witkoff spielte angeblich eine entscheidende Rolle, um einen Waffenstillstand zwischen Israel und der Hamas in Gaza herbeizuführen. «The National News» berichtet, dass Witkoff eine beispiellose Intensität in die Verhandlungen brachte.

Hast du schon von Steve Witkoff gehört?

Witkoffs Ansatz in der katarischen Hauptstadt half dabei, eine einjährige Pattsituation zu durchbrechen.

«The National» zufolge injizierten Witkoffs Energie und sein strenger geschäftlicher Ansatz neuen Schwung in die Endphase der Verhandlungen.

Ein Deal mit weitreichenden Folgen

Das am Mittwoch angekündigte Abkommen sieht einen 42-tägigen Waffenstillstand vor und die erste Freilassung von 33 Geiseln. Zudem ist ein teilweiser Rückzug israelischer Truppen und die Rückkehr vertriebener Palästinenser geplant.

Wie «The New York Times» berichtet, umfasst die Vereinbarung auch eine Aufstockung der humanitären Hilfe für das verwüstete Gebiet.

Mideast Wars Negotiators
Steve Witkoff hat keine diplomatische Vorerfahrung und kommt ursprünglich aus dem Immobiliengeschäft. - keystone

«The Washington Post» ergänzt, dass während des anfänglichen Waffenstillstands weitere Gespräche über einen vollständigen israelischen Rückzug geplant sind.

Trumps unkonventioneller Ansatz

Witkoffs Ernennung zum Nahost-Gesandten spiegelt Donald Trumps Vorliebe für Geschäftsleute anstelle von Politikexperten wider. «Middle East Eye» beschreibt Witkoff als Verkörperung von Trumps Geringschätzung für politische Experten.

Trotz fehlender diplomatischer Erfahrung soll Witkoff in einem einzigen Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu viel erreicht haben.

Jedenfalls aber mehr als US-Aussenminister Antony Blinken in einem ganzen Jahr, wie «The Times of Israel» berichtet.

Zusammenarbeit zwischen Trump und Biden-Administration

Der Durchbruch zeigt eine seltene Zusammenarbeit zwischen der scheidenden Biden-Administration und dem Team des gewählten Präsidenten Trump. «The New York Times» berichtet, dass Brett McGurk, Bidens erfahrener Nahost-Verhandlungsführer, eng mit Witkoff zusammenarbeitete.

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Steve Witkoff spielte scheinbar eine Schlüsselrolle bei den Verhandlungen bezüglich des Gaza-Deals. - keystone

«The Washington Post» fügt hinzu, dass beide Seiten, Biden und Trump, die Anerkennung für den Deal beanspruchen.

Experten sehen darin ein Beispiel dafür, wie effektiv die US-Aussenpolitik sein kann, wenn sie überparteilich ist.

Witkoffs unkonventioneller Weg

Witkoffs Weg zum Nahost-Vermittler ist jedoch ungewöhnlich. «Middle East Eye» beschreibt ihn als harten Verhandlungsführer, der seine Nerven für riskante Geschäfte als Teenager bei Pferdewetten stählte.

In seinen Anfängen in der New Yorker Immobilienbranche in den 1990er Jahren trug er angeblich sogar eine Waffe am Knöchel.

Trotz seiner unkonventionellen Methoden scheint Witkoffs Ansatz Früchte zu tragen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der ausgehandelte Deal tatsächlich zu einem dauerhaften Frieden in der Region führen kann.

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