Neuer Aussenminister Blinken: USA überprüfen Abkommen mit Taliban
Die US-Regierung überprüfte das Abkommen mit den militant-islamistischen Taliban in Afghanistan. Die Biden-Regierung will sich mit den Nato-Partnern abstimmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Regierung überprüfte das Abkommen mit den islamistischen Taliban in Afghanistan.
- Sollten dieses Eingehalten werden, werden möglicherweise weitere US-Truppen abgezogen.
- Die Biden-Regierung setzt stark auf die Zusammenarbeit mit den Nato-Alliierten.
Die neue US-Regierung überprüft das im Februar 2020 geschlossene Abkommen mit den militant-islamistischen Taliban in Afghanistan. Dies teilte der neue Aussenminister Antony Blinken am Donnerstag dem afghanischen Präsidenten Aschraf Ghani nach Angaben seines Ministeriums mit. Die Regierung mache sich ein Bild darüber, ob die Taliban ihren Verpflichtungen nachkämen und Verbindungen zu anderen Terrorgruppen kappten. Auch sollen müssten sie Gewalt reduzieren und sich auf substanzielle Verhandlungen mit der afghanischen Regierung einlassen.
Im Gegenzug für diese Zusagen hatte die Trump-Regierung den Taliban den Abzug der US-Truppen bis Ende April in Aussicht gestellt. Kurz vor Amtsantritt des neuen Präsidenten Joe Biden hatten die USA die Truppenstärke in Afghanistan auf 2500 reduziert. Trumps neuerlicher Alleingang hatte die Nato-Partner verärgert.
Biden-Regierung legt Wert auf Abstimmung mit Nato-Alliierten
Die Mitteilung des Aussenministeriums über das Telefonat macht deutlich, dass sich Bidens Regierung mit den Nato-Alliierten abstimmen will. Blinken habe Ghani zudem «robuste» diplomatische Unterstützung für den Friedensprozess zugesagt.
Die Nato-Verteidigungsminister wollen im Februar über den Einsatz in Afghanistan beraten. Nach Auffassung vieler Nato-Partner haben die Taliban ihre Zusagen noch nicht ausreichend erfüllt. Gleichzeitig sind viele Mitgliedsstaaten nicht bereit oder in der Lage, den Afghanistan-Einsatz fortzuführen. Dies, sollten die USA ihre Truppen bis Ende April komplett abziehen.