Oberstes Gericht befasst sich mit Streit um riesiges Gedenkkreuz
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bladensburg Peace Cross erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen US-Soldaten.
- Das christliche Monument soll gegen die Trennung von Staat und Religion verstossen.
Das Oberste Gericht der USA wird sich mit einem Streit um ein riesiges Kreuz befassen, das im Bundesstaat Maryland an gefallene US-Soldaten erinnert. Der Supreme Court nahm am Freitag den Fall zur Prüfung an. Voraussichtlich wird sich das Gericht erst im kommenden Jahr damit befassen. Der Streit um die Trennung von Staat und Religion könnte ein wichtiger Test für den umstrittenen neuen Richter am Supreme Court, Brett Kavanaugh, werden.
Das Bladensburg Peace Cross erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen US-Soldaten. Es befindet sich nur acht Kilometer vom Sitz des Obersten Gerichts in Washington entfernt. Nach Ansicht der American Humanist Association (AHA) verstösst das rund zwölf Meter hohe christliche Monument gegen die in der US-Verfassung festgeschriebene Trennung von Staat und Religion, da es auf einem öffentlichen Grundstück steht.
Die Organisation hatte in dem Fall einen ersten Prozess verloren, aber an einem Berufungsgericht Recht bekommen. Daraufhin rief die American Legion, eine US-Veteranenorganisation, das Oberste Gericht an. Der Fall könnte wegweisend für andere Streitfälle um US-Monumente mit religiösen Symbolen sein.
Das Kreuz soll für Generationen an seinem Platz stehen
Der republikanische Gouverneur von Maryland, Larry Hogan, reagierte erfreut darüber, dass der Supreme Court den Fall angenommen hat. Er äusserte die Hoffnung, dass der Fall endgültig geklärt werde und das Kreuz noch «für Generationen» an seinem Platz stehen könne. AHA-Chef Roy Speckhardt sagte, die Regierung solle das für die Restaurierung des Kreuzes benötigte Geld lieber in ein neues Denkmal stecken, «das alle Kriegsveteranen ehrt».
Richter Kavanaugh wurde im Oktober trotz Vorwürfen wegen sexueller Belästigung als neuer Richter am Supreme Court vereidigt. US-Präsident Donald Trump hatte den erzkonservativen Juristen für den Posten vorgeschlagen.