Oscars verlieren mehr als Hälfte der TV-Zuschauer in den USA
Die Übertragung der Oscar-Gala beim US-Fernsehsender ABC hat im Vergleich zum Vorjahr mehr als die Hälfte der Zuschauer verloren. Knapp unter zehn Millionen Menschen sahen die Trophäen-Show am Sonntagabend (Ortszeit), wie das Branchenblatt «Variety» am Montag unter Berufung auf vorläufige Zahlen der Marktforscher von Nielsen berichtete. Vergangenes Jahr waren mehr als 23 Millionen am Bildschirm dabei.
Das Wichtigste in Kürze
- Traditionell ist die Oscar-Verleihung in den USA die meistgesehene Sendung des Jahres nach dem Superbowl-Sportevent.
Wegen der Corona-Pandemie erlebten zahlreiche Preisverleihungen in den vergangenen Monaten sinkende Einschaltquoten. Die Grammy-Verleihung Mitte März hatte 51 Prozent weniger Zuschauer, die Golden Globes Ende Februar stürzten um 62 Prozent ab.
Die 93. Verleihung der Academy Awards fand wegen Corona in einen deutlich kleineren Rahmen statt. Hauptschauplatz war das historische Bahnhofsgebäude der Union Station in Los Angeles mit weniger als 200 Gästen. Im traditionellen Dolby Theatre in Hollywood haben dagegen mehr als 3000 Menschen Platz.
Das Roadmovie «Nomadland» von Chloé Zhao triumphierte bei der Oscar-Verleihung in drei Hauptkategorien: als bester Film, für Regie und für Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin. Umfragen zufolge waren die in diesem Jahr nominierten Filme dem grossen Publikum kaum bekannt. Im «Titanic»-Jahr 1998 hatte der Blockbusterfilm vor über 55 Millionen Fernsehzuschauern elf Oscars abgeräumt.