Oscars führen 2026 neue Regeln für mehr Fairness bei Stimmabgabe ein
Neue Regeln sollen garantieren, dass es bei den Oscars in Zukunft fairer zugeht.

Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences verschärft die Abstimmungsregeln für die 98. Oscar-Verleihung. Mitglieder müssen künftig alle nominierten Filme einer Kategorie gesehen haben, um wählen zu dürfen.
Die Oscar-Academy hat wegweisende Neuerungen für die kommende Verleihung im März 2026 bekanntgegeben. Wie «Variety» berichtet, müssen stimmberechtigte Mitglieder erstmals alle nominierten Filme gesehen haben, um in der finalen Abstimmungsrunde teilnehmen zu können.
Neue Regeln für mehr Fainess bei den Oscars
Diese Regel soll „Coattail Voting“ – das blinde Folgen von Empfehlungen – verhindern und fundiertere Entscheidungen fördern.
Bisher reichte die ehrenwörtliche Versicherung aus, nun wird die Einhaltung technisch überwacht. Wie «GrenzEcho» und «Merkur.de» bestätigen, nutzt die Academy dafür die interne Streaming-Plattform „Academy Screening Room“, die sämtliche Sichtungen protokolliert.
Für anderswo geschaute Filme, etwa im Kino oder auf Festivals, müssen Mitglieder ein Formular ausfüllen.
Kontrolle über Streaming-Plattform und Formulare
Laut «N-tv» wird der Zugang zur Finalabstimmung pro Kategorie erst freigeschaltet, wenn der Nachweis über alle gesehenen Filme vorliegt. Diese Methode war bisher bereits bei internationalen und animierten Filmen im Einsatz, wie «Variety» ergänzt.

Die Neuerung reagiert auf Kritik aus vergangenen Jahren, in denen anonyme Stimmen zugaben, nicht alle Nominierten gesehen zu haben. Erstmals wird 2026 auch der Oscar für das beste Casting verliehen.
Wie die offizielle Pressemitteilung der Academy zeigt, durchlaufen Casting-Direktoren eine Vorauswahl mit Shortlist und „Bake-off“-Präsentationen vor der Nominierung. Parallel dazu gelten neue Deadlines für die Einreichung von Filmen in der Kategorie «Bester Film».
KI-Nutzung und erweiterte Mitgliederrechte
Die aktualisierten Regeln behandeln auch den Einsatz generativer KI. Wie «Deadline» berichtet, betont die Academy, dass KI-Werkzeuge weder Vor- noch Nachteile bei der Nominierung bringen dürfen. Entscheidend sei der menschliche Anteil an der kreativen Urheberschaft.
In der Kategorie «Bester animierter Kurzfilm» dürfen künftig alle Academy-Mitglieder abstimmen, die sich dafür registrieren und alle 15 Vorauswahlfilme ansehen. Diese Öffnung, so die offizielle Mitteilung, soll die Vielfalt der Perspektiven erhöhen.
Gleichzeitig wurden Fristen für internationale Filmemacher angepasst, um deren Einreichungen zu vereinfachen.
Termine und nächste Schritte
Mit diesen Änderungen positioniert sich die Academy transparenter und reagiert auf langjährige Debatten über die Glaubwürdigkeit der Preise. Die Nominierungsphase läuft vom 12. bis 16. Januar 2026, die Bekanntgabe folgt am 22. Januar.
Die finale Abstimmung beginnt am 26. Februar und endet zehn Tage vor der Verleihung am 5. März 2026. Die Oscar-Gala selbst findet am 15. März statt – live auf ABC.