Paul Alexander und die «Eiserne Lunge»: Der Mann, der überlebt hat

Anna Mikulics
Anna Mikulics

USA,

Paul Alexander überlebte als einer der Wenigen die Kinderlähmung Polio. Als letzter Mensch mit «Eiserner Lunge» ist er nun gestorben.

lunge paul alexander
Der letzte Mann mit der «Eisernen Lunge», Paul Alexander, ist gestorben. - Instagram/@paulrichardalexander

Das Wichtigste in Kürze

  • Paul Alexander erkrankte mit sechs Jahren an der Kinderlähmung Polio.
  • Fortan musste der Stahlkoloss der Eisernen Lunge für ihn atmen.
  • Er gab sich jedoch nie geschlagen, studierte und arbeitete als Anwalt.

Er war der letzte Mensch mit einer Eisernen Lunge: Paul Alexander ist im Alter von 78 Jahren gestorben. Mehr als sieben Jahrzehnte lebte er mit dem Stahlkoloss, der ihm das Atmen ermöglichte.

Mit sechs Jahren erhielt Paul die Schock-Diagnose Poliomyelitis. Die sogenannte Kinderlähmung ist lebensgefährlich.

Mit seinem Überleben erhielt er den Spitznamen «Polio Paul» und erlangte Bekanntheit. Sein Bruder, welcher nun Pauls Tod bekanntgab, sagt: «Es ist unglaublich zu sehen, wie viele Menschen von Paul inspiriert wurden. Ich bin einfach nur dankbar.»

Alexander Paul wacht in Eiserner Lunge auf

1952 erkrankte der sechs Jahre alte Paul Alexander: Wie Zehntausende andere Kinder in den USA steckt auch er sich mit dem Poliovirus an. Als «Polio Paul» im Spital erwachte, war sein gesamter Körper in ein massives Stahlkoloss gehüllt. Sie war zwei Meter lang und 600 Kilogramm schwer.

Bald wurde ihm bewusst, dass die Eiserne Lunge sein Überleben bedeutete. Monatelang lag Paul Alexander zusammen mit anderen betroffenen Kindern in Spitälern in Dallas. Die Röhre atmete unermüdlich für ihn.

lunge paul alexander
Eine Station in einem Spital mit Eisernen Lungen. Paul Alexander verbrachte viele Monate in einem ähnlichen Umfeld, lag selbst in einer Eisernen Lunge. - keystone

In den USA starben in dieser Zeit mehr als 3000 Menschen an Polio. Paul Alexander war einer der wenigen, der die Kinderlähmung überlebte. Er erzählte einmal einem Reporter: «Ich dachte zuerst, dass ich tot bin.» Gelähmt vom Nacken abwärts hörte er eine Krankenschwester laut «Bild» zu einem Arzt sagen: «Der sollte eigentlich gar nicht mehr am Leben sein.»

Diese Aussage motivierte «Polio Paul». Er lernte, seine Atemlähmung durch Schnappatmung tagsüber zu kontrollieren. Letztlich studierte er Jura und arbeitete als Anwalt und Autor. Doch anstatt sich abends ins Bett zu legen, manövrierte er sich in die Eiserne Lunge.

In den letzten Jahren seines Lebens war Paul Alexander wieder ganztags an die Eiserne Lunge gefesselt. Im Alter von 78 Jahren ist der Mann nun gestorben.

Mehr zum Thema:

Weiterlesen

masern
29 Interaktionen
1 Interaktionen
Afghanistan Polio
5 Interaktionen
Leber
21 Interaktionen

Mehr aus USA

Lindsay Lohan
3 Interaktionen
Sabrina Carpenter
2 Interaktionen
Gary Gensler SEC
4 Interaktionen
Riemenfisch
1 Interaktionen