Erst erklärte sich Trumps Ex-Wahlkampfmanager Manafort zu einer Zusammenarbeit mit der Justiz bereit. Jetzt bezichtigt ihn der Sonderermittler der Lüge.
Paul Manafort nach einer Anhörung in Washington, D.C.
Paul Manafort nach einer Anhörung in Washington, D.C. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bei den Sonderermittlungen um Trumps Wahlkampf koorperiert Paul Manafort.
  • Nun soll der ehemalige Wahlkampfmanager die Ermittler belogen haben.
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Donald Trumps früherer Wahlkampfmanager Paul Manafort soll das FBI und das Büro des Sonderermittlers in der Russland-Untersuchung belogen haben. Damit habe Manafort seine Vereinbarung mit der Justiz gebrochen, hiess es in einem Gerichtsdokument, das am Montagabend öffentlich wurde und unter anderem von Sonderermittler Robert Mueller unterzeichnet ist. Worauf sich die mutmasslichen Falschaussagen bezogen, geht aus dem Dokument nicht hervor. Die Regierung werde sich in einer Eingabe an das zuständige Gericht genauer dazu äussern, hiess es.

Mueller untersucht, ob es bei den mutmasslich russischen Einflussversuchen auf den Präsidentschaftswahlkampf 2016 geheime Absprachen mit Trumps Wahlkampflager und russischen Vertretern gab. Manafort war von März bis August 2016 Mitglied in Trumps Wahlkampfteam, davon drei Monate lang als dessen Leiter. Im September hatte er sich überraschend bereit erklärt, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten.

Plea Deal und Juniors E-Mail

Manafort war dazu einen «Plea Deal» eingegangen, also eine Vereinbarung mit der Justiz. Er hatte sich in einem Gerichtsverfahren, das mit seiner früheren Beratertätigkeit in der Ukraine zusammenhängt, schuldig bekannt und einer Zusammenarbeit mit Muellers Team zugestimmt. Laut seinen Anwälten traf er sich mehrfach mit den Ermittlern. Dabei habe er der Regierung Informationen zur Verfügung gestellt, «um seine Kooperationsverpflichtungen zu erfüllen», hiess es in der Erklärung der Anwälte in dem Gerichtsdokument.

Manafort hatte im Juni 2016 an einem Treffen mit einer russischen Anwältin im Trump-Tower in New York teilgenommen, um das sich viele Fragen ranken. Der älteste Sohn des heutigen Präsidenten, Donald Trump Jr., hatte der Begegnung mit der Anwältin zugestimmt, weil ihm kompromittierendes Material über die Konkurrentin seines Vaters, der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton, versprochen worden war. In einer E-Mail an Trump Jr. ist von einem Versuch der russischen Regierung die Rede, dem älteren Trump zu helfen. Neben Trump Jr. und Manafort nahm auch Trumps Schwiegersohn Jared Kushner an dem Treffen teil.

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