General Motors verärgert Donald Trump mit massivem Sellenabbau

Michael Bolzli
Michael Bolzli

USA,

Der US-Autobauer GM streicht bis 15'000 Jobs. Das gefällt Donald Trump nicht. Doch er trägt eine Mitschuld. Hauptproblem ist aber der Konsument.

Donald Trump
Donald Trump habe die Lüge vom Wahlsieg wissentlich genutzt, um den Mob anzustacheln. Dies will der Untersuchungsausschuss in der zweiten Sitzung zeigen. (Archivbild) - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • General Motors streicht in Nordamerika bis 15'000 Stellen.
  • Hauptgrund für den Entschluss ist die rückläufige Nachfrage.

Donald Trump ist wütend. Verständlich: Immerhin hat der Autobauer General Motors (GM) angekündigt, bis zu fünf Werke in Nordamerika zu schliessen. Fast 15'000 Stellen stehen auf dem Spiel. Ein Viertel im Management.

Das ist das Gegenteil davon, was der US-Präsident versprochen hat. Er träumte ein Comeback des «Rostgürtels». Jener Region im Nordosten der USA, die einst Herz der Schwerindustrie war. Viele Unterstützer Trumps leben dort.

Umgehend hat Trump reagiert und mit GM-Chefin Mary Barra «sehr hart» über das Sparprogramm diskutiert. Würden die Fabriken dauerhaft geschlossen bleiben, habe sie «ein Problem», erklärte Trump dem «Wall Street Journal». Er hat Barra zudem aufgefordert, die Autoproduktion in China zu stoppen.

Chinesen schotten ab

Nur: General Motors produziert in China Autos für den chinesischen Markt nicht freiwillig. Wer in der Volksrepublik Autos verkaufen will, muss Joint-Ventures eingehen. Diese bauen westliche Autos im Reich der Mitte. Das machen viele Autobauer so. Denn Importfahrzeuge kosten in China rund doppelt so viel wie in Europa oder den USA.

Die Joint-Venture-Pflicht soll bald Geschichte sein. Allerdings dürften immer viele Autofirmen weiter in China produzieren. Die Löhne sind tief, der Markt riesig. Schätzungen zufolge werden 2025 in China doppelt so viele Autos verkauft wie in den USA.

Eine Mitarbeiterin von General Motors, arbeitet an einem Chevrolet Volt im GM-Montagewerk in Hamtramck, Michigan.
Eine Mitarbeiterin von General Motors, arbeitet an einem Chevrolet Volt im GM-Montagewerk in Hamtramck, Michigan. - dpa

Dass GM in den USA abbaut, liegt vor allem an den US-Amerikanern. Sie kaufen immer weniger Fahrzeuge des Traditionsherstellers. Zwar sind die SUVs und Pickups der GM-Marken Chevrolet, Cadillac und Buick beliebt. Doch kleinere und mittelgrosse Limousinen sind immer weniger gefragt. Die Verkaufszahlen seit Jahren rückläufig.

Zölle verteuern Autos

Trump selber macht es General Motors nicht leicht. Analysten schätzen, dass der Autobauer für Stahl und Aluminium eine Milliarde Dollar mehr ausgab als geplant. Die USA erheben aktuell Zölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium.

Während der Wirtschaftskrise 2008 stand GM vor der Pleite. Die spritschluckenden US-Autos waren selbst in der Heimat nicht mehr gefragt. Ein Rettungspaket der US-Regierung bewahrte das Traditionsunternehmen vor dem Ruin.

Gelernt hat GM wenig. Als der Ölpreis wieder stieg, machte man weiter wie vorher. Das E-Auto wurde entwickelt, aber stiefmütterlich behandelt. Jetzt soll alles anders kommen. Barra hat das Elektroauto zur Priorität erklärt. Zudem wird die Entwicklung selbstfahrender Autos forciert. General Motor baut ab, um die eigene Zukunft zu sichern.

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