Perus kranker Ex Präsident Fujimori bittet um Haftverschonung
Das Wichtigste in Kürze
- Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori wurde 2007 zu 25 Jahren Haft verurteilt.
- Er wurde wegen seiner Gesundheit begnadigt: Dies wurde nun wieder aufgehoben.
- Polizisten warten vor dem Spital auf eine Möglichkeit Fujimori festzunehmen.
Perus Ex-Präsident Alberto Fujimori hat inständig darum gebeten, nach der Aufhebung seiner Begnadigung nicht erneut inhaftiert zu werden. «Bitte töten Sie mich nicht», sagte der 80-Jährige am Donnerstag in einem auf seinem Krankenhausbett aufgezeichneten Video. «Wenn ich ins Gefängnis zurückkehre, wird mein Herz das nicht ertragen, es ist zu schwach. Verurteilen Sie mich nicht zum Tode.»
Seinen Appell richtete Fujimori an Perus Präsidenten Martín Vizcarra und an die zuständigen Richter. Vizcarra sagte dazu, es müsse die Entscheidung der Justiz respektiert werden.
Zuvor hatte Innenminister Mauro Medina gesagt, Fujimori werde bereits als Häftling betrachtet. Vor der Klinik in der Hauptstadt Lima, in welcher der Ex-Präsident behandelt wird, seien Polizisten stationiert. «Wir warten seine Entlassung aus dem Krankenhaus ab, um ihn in eine Justizvollzugsanstalt zu bringen.»
Sofortige Verhaftung angeordnet
Perus Oberstes Gericht hatte am Mittwoch Fujimoris Begnadigung aufgehoben und seine sofortige Verhaftung angeordnet. Der 80-Jährige wurde aber kurz darauf in eine Klinik eingeliefert, nach Angaben seines Arztes wegen Herz- und Kreislaufproblemen.
Fujimori war 2007 wegen Korruption und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu 25 Jahren Haft verurteilt worden. Ende vergangenen Jahres begnadigte der damalige peruanische Präsident Pedro Pablo Kuczynski den erkrankten Politiker nach zwölf Jahren Haft aus humanitären Gründen. Der Schritt löste Empörung bei Opferangehörigen und Menschenrechtsaktivisten aus.
Der japanischstämmige Fujimori hatte Peru von 1990 bis 2000 mit harter Hand regiert. Diese Zeit war von Korruption und einem gewaltsamen Kampf gegen Guerilla-Gruppen geprägt.