«Pokémon Go»-Macher wollen Stärken von 5G zeigen
5G schafft für AR-Smartphone-Spiele ganz neue Möglichkeiten. Die Macher von «Pokémon Go» wollen vormachen, wie das funktionieren kann.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Macher des populären Online-Spiels «Pokémon Go» tun sich mit mehreren grossen Mobilfunk-Konzernen zusammen, um neue Anwendungen für den superschnellen 5G-Datenfunk zu entwickeln.
Unter den Partnern ist auch die Deutsche Telekom.
Dabei geht es um die sogenannte erweiterte Realität, bei der virtuelle Objekte auf einem Bildschirm in die reale Umgebung eingeblendet werden. Die Entwicklerfirma Niantic setzt die Technologie in ihren Spielen wie «Pokémon Go» ein. Zusammen mit den Mobilfunk-Firmen sollen die Möglichkeiten von 5G im Zusammenspiel mit erweiterter Realität (Augmented Reality, AR) demonstriert werden, sagte Niantic-Chef John Hanke am Dienstag.
So werde es zum Beispiel einfacher, dauerhaft virtuelle Objekte an einem Ort zu platzieren, die dann von verschiedenen Nutzern angesehen werden können. Die Vorteile von 5G für AR-Anwendungen seien die extrem kurze Reaktionszeit sowie die Möglichkeit, grössere Datenmengen an mehr Nutzer gleichzeitig zu übermitteln, ohne das Netz zu überlasten. Erste Demo-Anwendungen sollen bis Jahresende Verbrauchern präsentiert werden, mit der Zeit kommen sie in neue - oder auch in bestehende - Niantic-Spiele, sagte Hanke. Das dürfte in ein bis zwei Jahren Sinn ergeben, wenn 5G-Netze stärker ausgebaut sind.
Telekom-Firmen sehen in AR eine Anwendung, die Verbrauchern die Vorteile von 5G vor Augen führen kann. Gedankenspiele gibt es zum Beispiel um die Möglichkeit, bei Sportereignissen zusätzliche Informationen einzublenden.
«Pokémon Go» war nach dem Start im Sommer 2016 zu einem weltweiten Phänomen geworden. Während der grosse Hype nach dem ersten Jahr nachliess, gibt es immer noch eine grosse Gemeinde aktiver Spieler. Geld verdient Niantic mit dem Verkauf virtueller Artikel und Erweiterungen im Spiel. «Wir haben ein sehr gutes Jahr, was die Umsätze und die Nutzung angeht», sagte Hanke. Dabei habe die Corona-Krise zunächst zu einem Einbruch geführt, weil die Nutzer weniger Zeit draussen verbrachten. Mit neuen Funktionen, die das Spielen zuhause erleichterten, habe man das Geschäft aber wieder angekurbelt.