Priester verklagt Schwulen-Sex-App wegen Datenleck
Ein Priester wird entlassen, weil er auf der schwulen Dating-App «Grindr» aktiv war. Nun klagt er gegen die App – sie habe seine Daten nicht genügend geschützt.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein US-amerikanischer Priester hat eine hochrangige Anstellung verloren.
- Der Grund: Der Priester nutzte regelmässig die App «Grindr» für schwulen Sex.
- Jetzt klagt er gegen die App: Sie habe seine persönlichen Daten unzureichend geschützt.
Ein römisch-katholischer Priester aus den USA leitet rechtliche Schritte gegen die beliebte Schwulen-Dating-App «Grindr» ein. Der Vorwurf: Das Unternehmen habe es versäumt, seine persönlichen Daten zu schützen.
Der mutmassliche Datenschutzverstoss hatte ein wohlbehütetes Geheimnis gelüftet: Der Geistliche war ein reger Nutzer der Schwulen-Sex-App. In der Folge war er gezwungen, seine führende Position bei der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten (USCCB) zu verlassen.
Medien verraten «Grindr»-Nutzung des Priesters
Im Juli 2021 war der Geistliche von seinem Posten als Generalsekretär der USCCB zurückgetreten, so «The Irish Catholic». Dies geschah kurz vor der Veröffentlichung eines Berichts der katholischen Nachrichten-Website «The Pillar».
Der Artikel warf dem Priester unangemessenes Verhalten sowie die häufige Nutzung von «Grindr» vor.
«Grindr» beschreibt sich selbst als «grösste soziale Netzwerk-App für schwule, bi-, trans- und queere Menschen». Eine der bekanntesten App-Funktionen ist eine Ortungsfunktion, mit der sexuelle Treffen zwischen schwulen Männern erleichtert werden. Ein Service, den auch der Geistliche rege genutzt haben soll.
«Grindr» habe Datenschutz versäumt
Die Zeitung «Pillar» bezieht sich in ihrer Enthüllungsgeschichte auf «kommerziell erhältliche Aufzeichnungen», die mit dem Mobilgerät des Priesters zusammenpassten.
Die Enthüllung ist für den Geistlichen inakzeptabel, weshalb er nun gegen die Dating-App klagt: «Grindr» habe keine Massnahmen ergriffen, um die sensiblen Daten vor dem Zugriff Dritter zu schützen.
Der Priester ist seit seines Sex-Eklats wieder in den kirchlichen Verwaltungsbezirk seiner Heimat Wisconsin (US) zurückgekehrt. Hier durfte er seine Tätigkeit als Priester wieder aufgreifen.