In Chicago blockierten Tausende Demonstranten für rund eine Stunde eine Autobahn. Sie fordern die Politik in Bezug zur Waffengewalt zum Handeln auf.
Polizisten sperren in Chicago die Autobahn ab.
Polizisten sperren in Chicago die Autobahn ab. - AP

Das Wichtigste in Kürze

  • Tausende Demonstranten haben in Chicago für kurze Zeit die Autobahn lahmgelegt.
  • Die Demo war gegen die in den USA grassierende Waffengewalt gerichtet.
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Tausende Demonstrierende haben in Chicago aus Protest gegen die in der drittgrössten Stadt der USA grassierende Waffengewalt eine Autobahn besetzt. Sie blockierten am Samstag für etwa eine Stunde eine Fahrbahn der Dan-Ryan-Autobahn. Sie forderten die Politik zum Handeln auf. Die Autobahn verläuft durch den mehrheitlich von Afroamerikanern bewohnten Süden Chicagos, in dem Waffengewalt zum Alltag gehört.

Die Bevölkerung sei «aufgestanden» und habe die «Aufmerksamkeit» der Politiker gewonnen, sagte der Priester Michael Pfleger, der die örtlichen Proteste gegen Waffengewalt seit Jahrzehnten anführt, dem Sender WLS-TV. Die Menschen seien «müde» wegen der «verdammten Gewalt in Chicago», sagte Pfleger. Die Protestaktion war mit den Behörden der Stadt im Vorfeld abgesprochen worden.

Allein in diesem Jahr wurden in Chicago nach Polizeiangaben bislang 254 tödliche Schusswaffenangriffe und 1114 Schiessereien verzeichnet. Obwohl die Zahl der Morde im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent gesunken ist, steht Chicago damit immer noch an der Spitze aller Städte in den USA. Landesweit kommen jährlich etwa 30'000 Menschen durch Schusswaffen ums Leben.

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