Riesiger Opioid Fund hätte Millionen Menschen töten können
Dutzende Festnahmen, haufenweise Bargeld, geheime Drogenfächer in Autos und Lastwagen: Im Kampf gegen den Schmuggel von Opioid landen US-Fahnder einen Erfolg.
Das Wichtigste in Kürze
- Die US-Behörden haben einen weit verzweigten Opioid- und Drogenhändlerring zerschlagen.
- Neben Waffen und Bargeld wurden zudem 30 Kilogramm Fentanyl sichergestellt.
- Diese Menge an Schmerzmittel hätte genügt, um mehr als 14 Millionen Menschen zu töten.
Mit einer grossangelegten Razzia in mehreren US-Bundesstaaten haben Fahnder einen weit verzweigten Opioid- und Drogenhändlerring zerschlagen. Bei dem dreitägigen Einsatz seien unter anderem 30 Kilogramm Fentanyl sichergestellt worden.
Diese Menge des berüchtigten Schmerzmittels hätte laut Mitteilung des US-Justizministeriums genügt, «um mehr als 14 Millionen Menschen zu töten». Fentanyl gilt als 30 bis 50 Mal so stark wie Heroin und 50 bis 100 Mal so stark wie Morphium.
Die mehr als 120 eingesetzten Ermittler stellten den Angaben zufolge auch 35 Kilogramm Heroin und Kokain sicher sowie dutzende Schusswaffen. Und umgerechnet über 630'000 Euro Bargeld.
Fast 40 Verdächtige wurden festgenommen – gegen sie wird nun unter anderem wegen Drogenhandels, Geldwäsche und illegalen Waffenbesitzes ermittelt. Die Drogen stammten aus anderen Bundesstaaten sowie aus Mexiko und wurden in Geheimfächern speziell präparierter Autos und Lastwagen versteckt.
200'000 Todesfälle in den letzten fünf Jahren
Die Sucht nach Schmerzmitteln wie Fentanyl und Oxycontin, sogenannten Opioiden, ist ein gewaltiges Problem in den USA. Besonders schwer betroffen sind West Virginia, Ohio und Kentucky. Allein in den vergangenen fünf Jahren gab es mehr als 200'000 Todesfälle durch Überdosen. In manchen Städten ist ein Viertel der Bevölkerung abhängig und damit arbeitsunfähig oder unfähig sich um die Familie zu kümmern.
Das grösste Problem sind dabei verschreibungspflichtige Opioide wie Oxycontin, deren Suchtgefahr lange kleingeredet wurde. Denn die Menschen kommen über ihren Arzt völlig legal an die Tabletten und gleiten dann vielfach in die Heroinsucht ab.
Gesundheitsnotstand in den USA
Wegen der Opioid-Krise liess Präsident Donald Trump 2017 einen nationalen Gesundheitsnotstand ausrufen. Für deren Bekämpfung hat der US-Kongress sechs Milliarden Dollar über zwei Jahre bereitgestellt.