Rindvieh ist bekannt für seinen hohen Methanausstoss. Rotalgen sollen dieses Problem beheben und sogar im Alleingang die Umwelt retten.
Kuhweide
Kühe weiden auf einem Landstück in Uebeschi BE. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Kühe verursachen grosse Methan-Emissionen durch ihre Ausstösse.
  • Rotalgen im Futter sollen dieses Problem nun lösen, sagen Forscher.
  • Weiter sind Rotalgen richtige Multitalente, die fast im Alleingang die Welt retten können.
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Es ist allgemein bekannt, dass Rülpsen und Pupsen von Rindern grosse Mengen an Methan enthalten. Dieses sehr potente Treibhausgas kann bis zu 84-mal so viel Hitze speichern wie CO2.

Um diese Problematik zu lösen hat Ermias Kebreab, Forscher an der California-Davis Universität in Kalifornien, ein Experiment gestartet. Dies berichtet das amerikanische Magazin «Mother Jones». Die Ergebnisse sind verblüffend.

Rotalgen sind die Lösung

15 Jahre lang hat der Forscher nach einer Alternative gesucht, um die Auswirkungen vom Rindvieh auf die Umwelt zu reduzieren. Vor gut drei Jahren erfuhr er von australischen Forschern, die Bakterien aus den Kuhaugen mit sogenannten Rotalgen mischten. Dies führte zu einem drastischen Einbrechen der Methanproduktion.

So konnten sie annehmen, dass eine Reduktion von Methanemissionen bis zu 99% möglich wären!

Kühe
Eine Untersuchung des Methan-Ausstosses von Kühen. Die Wiederkäuer produzieren das klimaschädliche Treibhausgas. - Keystone

Neugierig geworden wandte Kebreab diese These auf echtes Vieh an. Zwölf Kühe wurden zwei Monate lang mit Rotalgen gefüttert und das Ergebnis war überraschend deutlich. Die Emissionen der Kühe sank um 60%. Gegenüber «Mother Jones» erklärte der Wissenschaftler: «In all den Jahren habe ich noch nie etwas Vergleichbares gesehen.»

Und Rotalgen sind dazu auch sehr einfache Pflanzen. Um zu gedeihen brauchen sie weder Frischwasser, noch ein Feld, auf welchem sie wachsen. Bis heute werden Rotalgen zwar noch nicht industriell angepflanzt, doch dies sollte das kleinste Problem sein.

Algen sind Alleskönner

Rotalgen sind nicht nur die Lösung für pupsende Kühe, sie sind regelrechte Multitalente. Forscher haben berechnet, dass man durch Algen ganze 42% des bestehenden CO2 eliminieren könnte. Dafür müsste man vier Prozent der Weltmeere mit Algen bepflanzen – was doch ganz schön viel ist.

Rotalgen
Rotalgen sollen die Lösung gegen den klimaschädlichen Methan-Ausstoss von Kühen sein. - Wikipedia

Ausserdem können Rotalgen nicht nur von Tieren verspeist werden, sie sind zusätzlich auch noch ein gesunder Zusatz zur menschlichen Diät. Weiter könnten solche Algen-Farmen viele Jobs an den Küsten der USA schaffen.

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