Der 59 Jahre alte regimekritische Journalist Chaschukdschi wird seit Tagen vermisst. Der saudische Botschafter streitet seine Verhaftung und Tötung ab.
Der saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi, damals Geschäftsführer eines neuen arabischen Nachrichtenkanals, während einer Pressekonferenz.
Der saudische Journalist Dschamal Chaschukdschi, damals Geschäftsführer eines neuen arabischen Nachrichtenkanals, während einer Pressekonferenz. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der saudiarabische Botschafter in den USA streitet die Vorwürfe zum Fall Chaschukdschi ab.
  • Der Regierungskritiker ist seit einer Woche verschwunden.
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Der saudi-arabische Botschafter in den USA, Chalid bin Salman, hat Meldungen über den Tod oder die Verhaftung des Journalisten Dschamal Chaschukdschi als «vollkommen falsch» zurückgewiesen. Es handele sich um «makabere Gerüchte», die frei von jeder Wahrheit seien, erklärte der Diplomat, wie der von Saudi-Arabien finanzierte Kanal Al-Arabija heute Dienstag meldete.

Der 59 Jahre alte regimekritische Journalist Chaschukdschi wird seit Tagen vermisst. Er betrat am Dienstag vergangener Woche das saudische Konsulat in Istanbul, um Papiere für seine Hochzeit abzuholen, kam aber nicht wieder heraus. Nach Einschätzung türkischer Polizei- und Geheimdienstkreise wurde er im Konsulat ermordet. US-Präsident Donald Trump äusserte sich besorgt über das Verschwinden des Journalisten.

Der Mann hinter dem Kronprinzen

Chalid bin Salman sagte weiter, das saudische Konsulat in Istanbul kooperiere eng mit den türkischen Behörden, um herauszufinden, was passiert sei, nachdem Chaschukdschi das Konsulat wieder verlassen habe. Er selbst sei ein Freund des Journalisten gewesen. Trotz Meinungsverschiedenheiten hätten sie regelmässig in Kontakt gestanden.

Chalid bin Salman ist der Bruder des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Dieser gilt als eigentlicher starker Mann des Königreiches und pflegt enge Beziehungen zu Washington. Chaschukdschi hatte den Kronprinzen aus seinem US-Exil mehrfach kritisiert.

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