Schlussplädoyers in Weinstein-Prozess starten
Harvey Weinstein könnte bei seinem Vergewaltigungsprozess, zu lebenslanger Haft verurteilt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute starten die Schlussplädoyers im Vergewaltigungs-Prozess gegen Harvey Weinstein.
- Dem Ex-Hollywood-Mogul könnte lebenslange Haft drohen.
Im Prozess gegen den ehemaligen Filmmogul Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung starten heute die Schlussplädoyers.
Zunächst beginnt die Verteidigung um Weinstein-Chefanwältin Donna Rotunno, am Freitag ist die Anklage an der Reihe. Ab Dienstag nächster Woche sollen sich die zwölf Geschworenen dann zu Beratungen zurückziehen, um über Schuld oder Unschuld Weinsteins zu entscheiden.
In den vergangenen drei Wochen hatten Anklage und Verteidigung versucht, die Jury von ihrer Sichtweise zu überzeugen.
Die Anklage hatte mithilfe von sechs Zeuginnen versucht, das Muster eines Mannes offenzulegen, der seine Macht in der Filmindustrie systematisch ausnutzte, um sich junge Frauen gefügig zu machen. Der ihnen für Sex Karrierehilfe versprach und sie bei einem «Nein» zum Geschlechtsverkehr gezwungen und vergewaltigt habe.
Laut Weinstein war Sex einvernehmlich
Der 67-Jährige streitet das ab und spricht davon, dass jeglicher sexueller Kontakt einvernehmlich gewesen sei. Weinsteins Anwälte hatten versucht, Zweifel an den Zeuginnen zu säen.
Sie zeigten wiederholt E-Mails und Textnachrichten der Frauen, die nach den mutmasslichen Übergriffen geschrieben wurden und ein positives Verhältnis zu Weinstein zeigen sollen. Eine ehemalige Freundin von einer der Hauptbelastungszeuginnen sagte aus, dass diese Weinstein als «Seelenverwandten» bezeichnet und nie etwas von einer Vergewaltigung erwähnt hätte.
Mehr als 80 Frauen haben Weinstein seit 2017 sexuelle Übergriffe vorgeworfen. In dem Prozess geht es im Kern aber nur um zwei Fälle: Weinstein wird vorgeworfen, 2006 die Produktionsassistentin Mimi Haleyi zum Oral-Sex gezwungen zu haben, eine andere Frau soll er 2013 vergewaltigt haben.
Es droht lebenslange Haft
Im Falle einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft. Bei der Anklage wurden viele Fälle nicht berücksichtigt, weil sie entweder verjährt waren oder nicht in New York stattgefunden haben sollen. Am Ende kommt alles auf die Jury an, die über Schuld und Unschuld Weinsteins entscheidet.