Schwarzer erschossen: Untersuchung gegen Staatsanwälte

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USA,

IM US-Bundesstaat Georgia soll im Fall des erschossenen Schwarzen das Vorgehen der Staatsanwaltschaft untersucht werden.

Menschen trauern während einer Kundgebung um Ahmaud Arbery. Der 25-jährige wurde in der Stadt Brunswick im US-Bundesstaat Georgia beim Joggen erschossen. Foto: John Bazemore/AP/dpa
Menschen trauern während einer Kundgebung um Ahmaud Arbery. Der 25-jährige wurde in der Stadt Brunswick im US-Bundesstaat Georgia beim Joggen erschossen. Foto: John Bazemore/AP/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • In den USA hat ein verstörendes Handy-Video breite Aufmerksamkeit erlangt.
  • Darauf ist zu sehen, wie ein schwarzer Jogger erschossen wird.
  • Georgias Justizminister hat eine Untersuchung gegen die Staatsanwaltschaft eingeleitet.

Im Fall des erschossenen Schwarzen in Georgia blieben die weissen Tatverdächtigen wochenlang auf freiem Fuss. Nun soll das Vorgehen der Staatsanwaltschaft untersucht werden. Die Polizei veröffentlicht unterdessen den Bericht der Autopsie des Opfers.

Nach tödlichen Schüssen auf einen unbewaffneten Schwarzen hat der Justizminister des US-Bundesstaats Georgia, Chris Carr, eine Untersuchung der mit dem Fall befassten Staatsanwaltschaften eingeleitet. Georgias Kriminalamt GBI teilte mit, die Behörde sei von Carr damit beauftragt worden.

Schwarzer Jogger in USA erschossen
Eine Frau hält in Brunswick während einer Kundgebung zum Protest gegen die Ermordung von Ahmaud Arbery ein Schild mit der Aufschrift «Happy Birthday Ahmaud. We love you and we will get justice!» (Alles Gute zum Geburtstag Ahmaud. Wir lieben dich und wir werden Gerechtigkeit bekommen). - dpa

Carr sagte der Mitteilung zufolge, die Handlungen der Staatsanwaltschaften habe viele Fragen aufgeworfen. Das GBI solle feststellen, «ob der Prozess in irgendeiner Weise untergraben wurde». Der Fall hat in den USA für grosses Aufsehen und Entrüstung gesorgt.

Beim Joggen erschossen

Der 25-jährige Ahmaud Arbery war in der Stadt Brunswick beim Joggen erschossen worden. Die Tat ereignete sich bereits am 23. Februar, es wurde aber niemand festgenommen. Die Ermittlungen kamen erst richtig in Gang, als der Fall vor wenigen Tagen durch ein verstörendes Handy-Video breite Aufmerksamkeit erlangte.

Zwei weisse Tatverdächtige, der 64 Jahre alte Gregory M. und sein 34 Jahre alter Sohn Travis waren am Donnerstag festgenommen worden. Ihnen wird schwere Körperverletzung und Mord zur Last gelegt. Den Ermittlern zufolge hatten die Tatverdächtigen Arbery zunächst mit ihrem Fahrzeug verfolgt und dann mit Schusswaffen konfrontiert.

Ein Tatverdächtiger ermittelte früher für die Staatsanwaltschaft

Der ältere Tatverdächtige – ein ehemaliger Polizist – ermittelte früher für die Staatsanwaltschaft. Staatsanwalt George Barnhill, der den Fall zwischenzeitlich übernommen hatte, hatte der Polizei in einem Schreiben mitgeteilt, dass er keinen Grund sehe, die beiden Tatverdächtigen festzunehmen.

Schwarzer Jogger von Weissen erschossen - Video empört in den USA
Keith Smith spricht zu Demonstranten in Brunswick, die wegen der Tötung von Ahmaud Arbery aufgebracht sind. - dpa

Barnhill machte einen Angriff Arberys auf den Sohn für den tödlichen Tathergang verantwortlich. Wegen der schleppenden Ermittlungen hatte Carr bereits am Sonntag eine unabhängige Untersuchung des Vorgangs gefordert und das US-Justizministerium eingeschaltet.

Arbery wurde in US-Medien als Athlet beschrieben, der regelmässig trainierte. Das vom Anwalt seiner Familie, Lee Merritt, auf Twitter verbreitete Video zeigt, wie ein Jogger auf einen stehenden Pick-up zuläuft. Als dieser um das Fahrzeug herumläuft, wird er in ein Handgemenge mit einem Mann mit einem Gewehr verwickelt. Ein weiterer Mann auf der Ladefläche scheint zugleich eine Handfeuerwaffe in Anschlag zu bringen. Dann sind drei Schüsse zu hören.

Das GBI veröffentlichte am Dienstag den Autopsiebericht. Demnach wurde Arbery von zwei Schüssen mit Schrotmunition aus nächster Nähe in die Brust getroffen, ein dritter Schuss streifte sein rechtes Handgelenk. In seinem Blut wurden den Angaben zufolge weder Alkohol noch Drogen festgestellt.

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