Schweizer Koch: Präsident Jimmy Carter (†100) mochte es bodenständig
Der Schweizer Koch Henry Haller diente fünf US-Präsidenten im Weissen Haus. Präsident Jimmy Carter bevorzugte die Küche der Südstaaten.
Der jüngst verstorbene Jimmy Carter (†100) blieb auch als US-Präsident kulinarisch seiner Heimat Georgia in den Südstaaten treu. Dies berichtete der Schweizer Henry Haller (1923 – 2020), der für die Verpflegung während der Amtszeit des Demokraten verantwortlich war.
So habe sich der Koch auf die Vorlieben des 39. Präsidenten für Kohlgemüse, Mais und selbstgemachtes Pfirsicheis einstellen müssen. Anfangs sei Carters Team besorgt gewesen, ob Haller die ländliche Küche zubereiten könne.
Letztlich habe die Crew jedoch glaubhaft versichern können, solche einfachen Speisen bereits seit 20 Jahren für das Personal zu kochen. Dies berichtete Haller einst gegenüber der Nachrichtenagentur «SDA».
Präsident Jimmy Carter setzte auf «Grill-Diplomatie»
Teil der Politik unter Präsident Jimmy Carter wurde der gebürtig aus Altdorf im Kanton Uri stammende Haller im Jahr 1979.
Im Umgang mit dem japanischen Premier setzte der US-Politiker auf «Grill-Diplomatie» und liess ein amerikanisches Barbecue, inklusive Büffel, Spanferkel servieren.
Eigenen Angaben zufolge erlebt Haller unter Präsident Jimmy Carter einen seiner stressigsten Momente. So habe nur eine Woche Zeit gehabt, um nach dem Camp-David-Abkommen ein Galadiner für 1300 Personen vorzubereiten.
Schweizer blieb bis ins hohe Alter umtriebig
Haller begann seine Karriere im Weissen Haus 1966 unter Präsident Lyndon B. Johnson. Er wurde laut «swissinfo» von Johnsons Frau entdeckt, als er in einem New Yorker Restaurant arbeitete.
Nach seiner Pensionierung 1987 veröffentlichte Haller das Kochbuch «The White House Family Cookbook». Er arbeitete später als kulinarischer Berater und hielt Vorträge über seine Erfahrungen.
Haller blieb bis ins hohe Alter aktiv. 2009, mit 85 Jahren, äusserte er sich zur Wahl von Barack Obama und bedauerte, nicht für ihn kochen zu können.