Sonderermittler Robert Mueller sagt heute vor dem US-Kongress aus

Simon Binz
Simon Binz

USA,

Sonderermittler Robert Mueller wird heute Mittwoch vor dem Kongress zur Russland-Affäre aussagen – öffentlich. Donald Trump dürfte der Auftritt nervös machen.

FBI-Sonderermittler Robert Mueller
FBI-Sonderermittler Robert Mueller hatte fast zwei Jahre gegen eine Untersuchung gegen Donald Trump und sein Wahlkampfteam geführt. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Heute Mittwoch wird Sonderermittler Robert Mueller zum Russland-Bericht befragt.
  • Der frühere FBI-Direktor wird dabei kaum eine Bombe platzen lassen.
  • Die Demokraten wollen damit die Affäre aber erneut in den Fokus der Öffentlichkeit rücken.
  • Die Befragung wird nämlich live auf mindestens sechs US-Newssendern gezeigt.

Rund fünf Monate der Spekulationen zu einer möglichen heiss erwarteten Befragung von Robert Mueller gehen endlich zu Ende. Heute Mittwoch erfährt die Welt, was der Sonderermittler gegenüber dem US-Kongress zu seinem Russland-Bericht zu sagen hat.

Dabei wird er sich zunächst dem Justizausschuss (Befragung zu Justizbehinderung) stellen. Im Anschluss dann dem Geheimdienstausschuss (Befragung zu Russland-Verbindungen).

Das Ganze beginnt ab 8:30 Uhr Ortszeit (14:30 Schweizerzeit) und wird auf sechs US-Newssendern live übertragen.

Sonderermittler Robert Mueller
US-Sonderermittler Robert Mueller sprach bereits im Mai vor den Medien – nun wird er vom US-Kongress zur Russland-Affäre befragt. - AFP

Robert Mueller wird keine Bombe platzen lassen

Im März hatte Robert Mueller seinen mehr als 400 Seiten starken Report zur Russland-Affäre veröffentlicht. Dabei fand er zwar keine Belege für illegale Geheimabsprachen des Trump-Wahlkampfteams mit Russland.

Vom Verdacht der strafbaren Justizbehinderung wurde der US-Präsident jedoch ausdrücklich nicht entlastet. Das betonte Mueller auch an einer Pressekonferenz im Juni, bei er erstmals sein Schweigen brach.

Die Demokraten erhoffen sich deshalb von der heutigen Befragung neues Zündmaterial. Beobachter gehen jedoch nicht davon aus, dass der 74-jährige Mueller eine Bombe platzen lassen wird.

Der frühere FBI-Direktor hat nämlich bereits bewiesen, dass er lieber seine minutiöse Arbeit für sich sprechen lässt. Er dürfte zudem kein Interesse daran haben, in politische Machtspielchen eingebunden zu werden.

Robert Mueller Sonderermittler Trump
Sonderermittler Robert Mueller ist ein Mann des Gesetzes und wird sich nicht in politische Machtspielchen einbinden lassen. - Keystone

Demokraten wollen Russland-Affäre in Fokus rücken

Seine passive und unpolitische Haltung machte er so bereits im Vorfeld klar: «Ich würde keine Informationen liefern, die über das hinausgehen, was vor der Befragung bereits öffentlich war», sagte Mueller im Mai.

Der progressive Flügel der Demokraten, der seit einiger Zeit die Amtsenthebung von Donald Trump fordert, sollte deshalb seine Erwartungen zurückstecken. In der «Impeachment»-Frage ist die Partei aber ohnehin tief gespalten.

Trump muss aber trotzdem vor der Befragung zittern. Denn die Russland-Affäre rückt damit erneut in den Fokus der Öffentlichkeit. Und das dürfte dem US-Präsidenten bei der Wahl 2020 wertvolle Stimmen kosten.

Robert Mueller Donald Trump
Donald Trump dürfte sich vor dem öffentlichen Auftritt von Sonderermittler Robert Mueller vor dem US-Kongress fürchten. Mit der Befragung rückt nämlich erneut die Russland-Affäre in den Fokus der Öffentlichkeit. - Keystone

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