Stormy Daniels kündigt Memoiren an - Trump muss zittern
Das Wichtigste in Kürze
- Stephanie Clifford alias Stormy Daniels bringt Anfang Oktober ihre Biografie heraus.
- Darin soll auch ihr Verhältnis mit Donald Trump ein Thema sein.
- Um das Schweigeabkommen tobt nach wie vor ein Rechtsstreit.
Auf Donald Trump kommt neues Ungemach von der Bücherfront zu. Als seit das Enthüllungsbuch «Fear» («Furcht») des Starjournalisten Bob Woodward nicht genug, will die Pornodarstellerin Stormy Daniels nun Anfang Oktober eine Autobiographie herausbringen. In der werde sie detailliert über ihr angebliches einstiges Sexabenteuer mit dem heutigen Präsidenten berichten. «Ich werde alles aufschreiben», kündigte sie am Mittwoch im Fernsehsender ABC an.
Das Werk der 39-Jährigen mit dem bürgerlichen Namen Stephanie Clifford soll nach ihren Angaben den doppeldeutigen Titel «Full Disclosure» («Volle Enthüllung») tragen und am 2. Oktober, also rund fünf Wochen vor den Kongresswahlen, erscheinen.
Ungeschützter Geschlechtsverkehr
Clifford kündigte an, sie werde darin die «Wahrheit» erzählen - egal, was die Leute anschliessend von ihr dächten. Das Buch werde Details ihres angeblichen Sexabenteuers mit Trump schildern, die aus ihrem länglichen Interview mit dem Fernsehsender CBS im März herausgeschnitten worden seien. Sie sagte, sie arbeite bereits seit einem Jahrzehnt an dem Buch, das auch ihre Karriere in Strip-Clubs und der Pornobranche schildere.
Clifford behauptet, dass sie ein Mal mit dem mehr als 30 Jahre älteren Trump Sex gehabt habe. Sie habe ihn im Juli 2006 während eines Promi-Golfturniers im kalifornischen Lake Tahoe kennengelernt und dann in einem Hotelzimmer ungeschützt und einvernehmlich mit ihm verkehrt. Damals war er bereits mit First Lady Melania verheiratet. Nur drei Monate zuvor hatte sie ihren gemeinsamen Sohn Barron zur Welt gebracht.
Schweigegeld-Affäre
Ihre Schilderungen sind nicht nur wegen des angeblichen Ehebruchs für Trump unangenehm, sondern auch wegen einer kurz vor der Präsidentenwahl im November 2016 von Trumps damaligen Anwalt Michael Cohen getätigten Geldzahlung an Clifford. Für die Summe von 130'000 Dollar verpflichtete sie sich damals dazu, nicht von der angeblichen Eskapade zu erzählen.
Cohen räumte aber kürzlich vor Gericht ein, dass diese Zahlung - sowie eine weitere an ein früheres Playboy-Model, das ebenfalls eine Sexbeziehung zu Trump gehabt haben will - einen Verstoss gegen die Gesetze zur Wahlkampffinanzierung dargestellt habe. Clifford wiederum streitet vor Gericht für die formelle Aufhebung der Schweigevereinbarung mit Cohen, die sie nach eigener Schilderung unter massivem Druck unterzeichnet hatte. Mit ihrem CBS-Interview hatte sie die Vereinbarung bereits gebrochen.