Strafzölle treten in Kraft: Eskalation im Handelskrieg

DPA
DPA

Grossbritannien,

Neue Strafzölle treten in den USA und China in Kraft. Die beiden grössten Volkswirtschaften läuten damit eine neue Runde in ihrem Handelskrieg ein.

Strafzölle
Der Handelskrieg zwischen den USA und China eskaliert. Die Strafzölle treten in Kraft. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat eine neue Eskalationsstufe erreicht.
  • Heute Sonntag sind auf beiden Seiten neue Strafzölle in Kraft getreten.

Der Handelskrieg zwischen den USA und China hat abermals eine neue Eskalationsstufe erreicht. Am Sonntag traten auf beiden Seiten wie angekündigt neue Strafzölle in Kraft. Die neuen Sonderabgaben der USA auf weitere chinesische Importe konterte China mit Gegenzöllen in Höhe von fünf und zehn Prozent.

Seit einem Jahr liefern sich die beiden grössten Volkswirtschaften einen Handelskrieg. Dieser hat in beiden Ländern zu einer Verlangsamung des Wirtschaftswachstums geführt und bremst auch die Weltkonjunktur. US-Präsident Donald Trump will China mit den Strafzöllen zum Abschluss eines umfassenden Handelsabkommens bewegen. Die Verhandlungen sind seit Monaten festgefahren, sollen aber vielleicht diesen Monat wieder aufgenommen werden.

Strafzölle
Seit einem Jahr liefern sich die beiden grössten Volkswirtschaften einen Handelskrieg. Strafzölle lassen die Situation eskalieren. - Keystone

Strafzölle auf in China hergestellte Konsumgüter

Erstmals erheben die USA auch Strafzölle auf in China hergestellte Konsumgüter wie Fernseher, Bücher, Windeln und Turnschuhe. Die Zölle dürften nach Ansicht von Experten mittelfristig zu Preiserhöhungen für US-Verbraucher führen.

Strafzölle von ebenfalls 15 Prozent auf weitere chinesische Konsumgüter im Wert von rund 160 Milliarden US-Dollar sollen am 15. Dezember in Kraft treten. Dann werden auch Produkte wie Smartphones, Laptops und Kleidung erfasst werden.

Alle im August angekündigten amerikanischen Strafzölle sollten ursprünglich von Sonntag an gelten. Doch liess Trump die zweite Tranche verschieben, um das Weihnachtsgeschäft nicht zu belasten. Von Dezember an gelten dann auf fast alle Warenimporte aus China Strafzölle. 2018 waren das rund 540 Milliarden US-Dollar.

Als unmittelbare Reaktion verhängte China Gegenzölle in Höhe von fünf und zehn Prozent auf Importe aus den USA. Die Sonderabgaben traten am Sonntag zeitgleich mit den US-Zöllen in Kraft und treffen unter anderem amerikanische Bauern. Zehn Prozent werden zusätzlich auf Importe erhoben wie: Fleisch, Gemüse wie Mais und Kartoffeln, Obst, Meeresfrüchte, Kleidung und Lederwaren. Fünf Prozent entfallen auf Sojabohnen, Milchprodukte, Pilze und Chemikalien.

Weitere Strafzölle ab 15. Dezember

Es ist der erste Teil von angekündigten Strafzöllen Chinas auf Einfuhren aus den USA. China plant weitere Gegenzölle in Höhe von fünf und zehn Prozent am 15. Dezember, wenn die weiteren US-Abgaben in Kraft treten.

Zehn Prozent werden dann zusätzlich auf Waren aus den USA wie: Kaffee, Obstsäfte, Wein und Bier, Medikamente, Holz und auch Autos erhoben. Fünf Prozent kommen auf Zigaretten, Kleidung, Autoteile, Elektrogeräte und Flugzeugmotoren drauf.

Huawei Strafzölle
Die USA haben Huawei bereits mit dem Entzug des Zugangs zu wichtiger Technologie in die Enge getrieben. - keystone

Bislang hatte Trump nur Strafzölle auf chinesische Waren wie Industriegüter und Maschinen im Wert von rund 250 Milliarden US-Dollar verhängt. Diese führten zu Mehrkosten bei Unternehmen, aber nicht direkt bei Verbrauchern. Diese bestehenden Strafzölle sollen von Oktober an nochmals um fünf Prozentpunkte auf 30 Prozent steigen.

Nach nervösen Reaktionen an den beunruhigten Aktienmärkten hatte sich Trump wiederholt optimistisch gezeigt, dass die Handelsgespräche bald fortgesetzt werden. Auch gab er sich zuversichtlich, dass China eine Vereinbarung abschliessen wolle. In Peking gab es aber keine Anzeichen für eine baldige Wiederaufnahme der Verhandlungen.

Kommentare

Weiterlesen

Schütze in Texas eröffnet Feuer - Fünf Tote
53 Interaktionen

Mehr aus Grossbritannien