Streit um US-Post: Pelosi ruft Abgeordnete zurück

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Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, ruft die Abgeordneten aus der Sommerpause zurück.

Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, spricht während einer Pressekonferenz im Capitol Hill. Foto: Michael Brochstein/ZUMA Wire/dpa
Nancy Pelosi, Sprecherin des Repräsentantenhauses, spricht während einer Pressekonferenz im Capitol Hill. Foto: Michael Brochstein/ZUMA Wire/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Nancy Pelosi befürchtet eine Sabotage der Präsidentschaftswahl.
  • Deshalb hat sie die Abgeordneten aus der Sommerpause zurückgerufen.

Die staatliche Post ist zum Zankapfel im US-Wahlkampf geworden. Die Demokraten werfen der Regierung Trump vor, das Unternehmen absichtlich zu schwächen, um die in Corona-Zeiten besonders wichtige Briefwahl einzuschränken.

Das US-Repräsentantenhaus soll noch in dieser Woche im Streit mit Präsident Donald Trump um die staatliche Post eingreifen.

Nancy Pelosi ruft wegen der wachsenden Sorge vor Folgen für die Briefwahl die Abgeordneten aus der Sommerpause zurück. «Wir sehen im ganzen Land die verheerenden Auswirkungen der Kampagne des Präsidenten zur Sabotage der Wahl. Indem er die Post manipuliert, um den Wählern das Wahlrecht zu entziehen», erklärte Pelosi am Sonntagabend.

Demokraten wollen Biden offiziell als Kandidaten bestätigen

Wegen der Corona-Pandemie wird damit gerechnet, dass bei der US-Wahl am 3. November deutlich mehr Wähler per Briefwahl abstimmen werden. Der republikanische Präsident Donald Trump hat sich wiederholt gegen eine weit verbreitete Briefwahl ausgesprochen, obwohl er selbst diese Möglichkeit nutzt. Er scheint zu befürchten, dass die Demokraten von einer Zunahme der Stimmabgabe über Briefwahl profitieren könnten.

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US-Präsident Donald Trump (Bildmitte) und die Demokratin Nancy Pelosi (rechts) - sda - KEYSTONE/AP/Leah Millis

Weniger als drei Monate vor der Wahl wollen die Demokraten in dieser Woche Joe Biden offiziell zu ihrem Präsidentschaftskandidaten küren. Der heute beginnende viertägige Parteitag findet wegen der Corona-Pandemie weitgehend online statt. Trump hat parallel ein eigenes Programm mit Auftritten in mehreren Bundesstaaten angekündigt.

Viele wählen Biden aus Ablehnung Trumps

Derzeit liegt Biden vor Trump; einer neuen CNN-Umfrage zufolge schrumpfte sein Vorsprung zuletzt aber. Wegen des komplizierten Wahlsystems haben landesweite Umfragen allerdings nur begrenzte Aussagekraft. In einer Umfrage gaben 58 Prozent die Biden-Wähler an, dies aus Ablehnung Trumps tun zu wollen. Diese Umfrage wurde am Sonntag von dem Sender NBC News und dem «Wall Street Journal» veröffentlicht.

Der US-Kongress würde seine Arbeit planmässig erst am 8. September wieder aufnehmen. Die Probleme der Post duldeten aber keinen Aufschub, argumentieren die Anführer der Demokraten in beiden Kammern.

DeJoy ist «Komplize» von Donald Trump

Pelosi will die Abgeordneten des Repräsentantenhauses gegen Ende der Woche über ein Gesetz abstimmen lassen. Dieses soll betriebliche Veränderungen bei der Post verhindern. Chuck Schumer rief den republikanischen Mehrheitsführer des US-Senats, Mitch McConnell, auf, die Kammer ebenfalls aus der Sommerpause zu holen.

Streit um US-Post
Die Sprecherin der Kongresskammer, die Demokratin Pelosi, ruft wegen der wachsenden Sorge vor Beeinträchtigungen des Postbetriebs und Folgen für die Briefwahl die Abgeordneten aus der Sommerpause zurück. - dpa

Pelosi warf dem Leiter der Post, Louis DeJoy, vor, operative Veränderungen voranzutreiben, die den Postdienst verschlechterten und Sendungen verzögerten. Und die Post drohten, den Wählern die Möglichkeit zu nehmen, ihre Stimmen rechtzeitig per Post abzugeben.

Vor letzterem hatte die Post selbst in Briefen an die Bundesstaaten gewarnt, wie am Freitag bekannt wurde. DeJoy ist seit Mai im Amt. Pelosi nannte den republikanischen Grossspender einen «Komplizen» Donald Trumps.

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