Taliban

Taliban: US-Geheimdienste warnten vor Übernahme

Ronny Reisch
Ronny Reisch

USA,

Nach dem Nato-Truppenabzug haben die Taliban Afghanistan in Windeseile überrannt. Davor haben amerikanische Geheimdienste offenbar schon im Juli gewarnt.

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Die Taliban haben nach dem Abzug der Nato-Truppen schnell die Macht in Afghanistan übernommen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Nato-Truppenabzug haben die Taliban in Afghanistan schnell die Macht übernommen.
  • Ein solches Szenario hatte Joe Biden im Voraus noch als unwahrscheinlich bezeichnet.
  • Die Geheimdienste hatten aber Anfang Juli in einem Bericht davor gewarnt.

Erst vor wenigen Wochen wurden die Truppen der Nato nach Jahrzehnten aus Afghanistan abgezogen. Ein Umstand, den sich die Taliban in kürzester Zeit zunutze machten. Das Land wurde von den islamistischen Kämpfern überrannt.

Vor dem Truppenabzug hatte US-Präsident Joe Biden im Juli noch davon gesprochen, dass ein Sturz der afghanischen Regierung «unwahrscheinlich» sei. Gemäss einem Bericht der «New York Times» hatten amerikanische Geheimdienste aber bereits gewarnt, dass die afghanischen Truppen schnell einbrechen könnten.

Die Geheimdienste wiesen in einem Bericht von Anfang Juli darauf hin, dass die afghanische Regierung auf Angriffe der Taliban nicht ausreichend vorbereitet sei. Ausserdem werde der Widerstand abnehmen, je mehr Städte eingenommen würden.

US-Regierung auf «alle Eventualitäten» vorbereitet

Tatsächlich eroberten die Radikalisten Provinzhauptstädte in Windeseile. Schon in der Nacht auf Montag war schliesslich auch die Hauptstadt Kabul gefallen. Der Widerstand von den über Jahre ausgebildeten afghanischen Regierungstruppen hielt sich stark in Grenzen. Von den politischen Entscheidungsträgern machten sich viele schnell aus dem Staub.

Biden US Afghanistan
Joe Biden (l.) wurde von den Vorkommnissen in Afghanistan überrascht. Trotzdem verteidigt er den Truppenabzug. - keystone

Joe Biden sprach in seiner Rede vom Montag davon, dass sich die Dinge «schneller als erwartet» entwickelt haben. Seine Regierung sei aber «auf alle Eventualitäten» vorbereitet. Den Abzug der US-Truppen hatte der Präsident trotz der schnellen Taliban-Übernahme zuletzt weiter verteidigt.

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