Tausende Menschen demonstrieren in New York gegen drohendes Abtreibungsurteil
Tausende Frauen und Männer haben am Dienstagabend in New York gegen Pläne des Obersten Gerichtshofs der USA demonstriert, das Recht auf Abtreibung zu kippen.
Das Wichtigste in Kürze
- Staatsanwältin: «Nicht zur Zeit der Kleiderbügel zurückkehren».
«Es ist nicht die Zeit, zu schweigen», sagte die Generalstaatsanwältin des Staates New York, die Demokratin Letitia James, vor einer Menschenmenge in Manhattan. Die Verteidigung des Rechts auf Abtreibung sei «einer der grössten Kämpfe, den es zu führen gilt».
«Wir werden nicht in die Zeit zurückgehen, in der wir Kleiderbügel benutzten», sagte James mit Verweis auf improvisierte, lebensgefährliche Abtreibungsmethoden. Das Recht auf Kontrolle über den eigenen Körper sei ein «Grundrecht». In der Menge hielten viele junge Frauen Schilder mit Slogans wie «Mein Körper, meine Wahl», «Stoppt den Krieg gegen Frauen» und «Ich werde weniger Rechte haben als meine Mutter» hoch.
Am Montag hatte die Nachrichtenseite «Politico» einen Urteilsentwurf veröffentlicht, wonach der Oberste Gerichtshof der USA das in einem Grundsatzurteil von 1973 verankerte Recht auf Schwangerschaftsabbrüche aufheben will. Während die Republikaner feiern, haben die Demokraten um US-Präsident Joe Biden zum Widerstand aufgerufen.
Sollte der Supreme Court, an dem das konservative Lager seit der Amtszeit von Präsident Donald Trump eine Mehrheit von sechs der neun Verfassungsrichter stellt, das Grundsatzurteil tatsächlich kippen, könnten Bundesstaaten Abtreibungen verbieten oder den Zugang massiv einschränken. Rund die Hälfte der 50 Bundesstaaten plant ein solches Vorgehen. Eine Entscheidung des Supreme Court wird für Juni erwartet.