Der E-Auto-Pionier Tesla liegt wegen der Aufklärung eines tödlichen Unfalls mit US-Aufsehern im Clinch. Die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk kündigte eine Beschwerde beim Kongress an.
Elektroauto
Trotz eingeschaltetem Autopilot-Assistenzsystems des Tesla, inc. Model X konnte es zum Unfall mit einem Elektroauto vom 23. März kommen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Nachdem die Familie eines tödlich verunglückten Tesla-Fahrers Klage angedroht hat, geht Tesla in die Gegenoffensive.
  • Der Fahrer sei schuld am Unfall, er habe alle Warnungen des Autopilots missachtet.
  • Tech-Milliardär Elon Musk kündigte eine Beschwerde beim Kongress an.
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Der Elektroautobauer Tesla hat mächtig Ärger wegen der Aufklärung eines tödlichen Unfalls, bei dem das Fahrassistenz-System «Autopilot» eingeschaltet war. Das für die Verkehrsaufsicht zuständige National Transportation Safety Board (NTSB) schloss Tesla am Donnerstag (Ortszeit) in einem ungewöhnlichen Schritt von der Mitwirkung an der Untersuchung aus.

Zuvor hatte die Firma die Vereinbarung zur Kooperation bereits ihrerseits aufgekündigt. Später heizte Tesla die Lage weiter an und kündigte sogar eine Beschwerde über die Behörde beim US-Kongress an.

Informationen an die Öffentlichkeit gegeben

Im Zentrum des Streits steht der Vorwurf, Tesla habe sich nicht daran gehalten, während der Ermittlungen keine Informationen zum Unfall zu veröffentlichen. Das Unternehmen hatte nach dem Unfall dem dabei ums Leben gekommenen Fahrer die Schuld gegeben und dies auf Informationen aus der eigenen Unfalluntersuchung gestützt.

Nachdem die Familie des Fahrers sich ebenfalls zu Wort gemeldet hatte, bekräftigte die Firma ihre Sicht der Dinge. Tesla habe ohne Erlaubnis Informationen an die Öffentlichkeit gegeben, teilte das NTSB mit. So etwas führe häufig zu «Spekulationen und falschen Annahmen».

Das Abkommen sei «inakzeptabel», da es für mehr als ein Jahr untersage, Informationen zum Fahrassistenten «Autopilot» zu veröffentlichen, hielt Tesla entgegen. Doch damit nicht genug: Später legte die Firma von Tech-Milliardär Elon Musk nach und griff die Behörde scharf an. Das NTSB kümmere sich mehr um Schlagzeilen als um Sicherheitsfragen, hiess es in einem ausführlichen Statement. Die Behörde habe selbst wiederholt unvollständige Informationen an die Medien durchgestochen und damit ihre eigenen Regeln verletzt. «Wir werden eine offizielle Beschwerde beim Kongress einreichen.»

Unfall wegen Versagen des Fahrers

Bei dem tödlichen Unfall war am 23. März ein Tesla Model X auf einer Autobahn im kalifornischen Silicon Valley gegen einen Beton-Poller gefahren. Mit dem «Autopilot» hatte es bereits zuvor Unfälle gegeben. Laut Tesla ist die einzige Erklärung für den tödlichen Zwischenfall jedoch ein Versagen des Fahrers. Dieser habe mehrere visuelle und eine akustische Warnung bekommen - und etwa fünf Sekunden Zeit und 150 Meter Entfernung bis zum Aufprall gehabt. Seine Hände seien vor der Kollision sechs Sekunden lang nicht auf dem Lenkrad gewesen.

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