Texas: Hinrichtung von Rodney Reed vorerst gestoppt
In Texas wurde die Hinrichtung von Rodney Reed vorerst gestoppt. Es bestehen erhebliche Zweifel an seiner Schuld.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Gericht in Texas stoppt die Hinrichtung des verurteilten Mörders Rodney Reed.
- Nach Protesten und neuen Beweisen, kommen allmählich Zweifel an seiner Schuld auf.
In Texas wurde eine Hinrichtung gestoppt. Das teilte die Organisation Innocence Project, die den Betroffenen, den verurteilten Mörder Rodney Reed vertritt, am Freitag mit. Demonstranten hatten am Mittwoch im texanischen Bastrop die Freilassung und ein neues Verfahren für den 51-Jährigen gefordert.
Auch Politiker, Prominente - darunter Reality-Star Kim Kardashian - und der EU-Botschafter in den USA hatten sich in den Fall eingeschaltet. Eine Petition verzeichnete mehr als 2,9 Millionen Unterschriften. In Texas brodelte es wegen der geplanten Hinrichtung.
Auch der EU-Botschafter schaltete sich ein
Rodney Reed sitzt nach Angaben von Innocence Project seit 1998 in Texas wegen des Mordes an einer jungen Frau 1996 in der Todeszelle. Am kommenden Mittwoch hätte er hingerichtet werden sollen.
Der EU-Botschafter in den USA, Stravros Lambrindis, hatte den Gouverneur von Texas, Greg Abbott, aufgerufen, Reed zu begnadigen. Die Beweislage in dem Fall werfe «erheblichen Zweifel an seiner Schuld auf», schrieb Lambrindis am 30. Oktober in einem Brief.
«Falsche Mann in der Todeszelle»
Reed beteuert seine Unschuld. Dass seine DNA an dem Mordopfer gefunden wurde, erklärt er mit einer Affäre mit der Frau und einvernehmlichem Sex am Tag der Ermordung. Seine Anwälte fordern, dass die Tatwaffe auf DNA von Reed hin überprüft werde.
Sie verweisen auf Zeugen, die den Verlobten der Frau als mutmasslichen Täter in den Fokus rücken. Der falsche Mann sei in die Todeszelle gekommen, hatte Anwalt Bryce Benjet am Dienstag erklärt.