Donald Trump setzte 1989 Kopfgeld auf unschuldige Schwarze aus
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump forderte im Jahr 1989 die Todesstrafe für fünf Teenager.
- Sie waren unschuldig für die Vergewaltigung einer 28-Jährigen verurteilt worden.
- Der damalige Immobilienmogul setzte ein Kopfgeld auf die Jugendlichen aus.
Einer von fünf in New York unschuldig verurteilten Minderjährigen hat den heutigen US-Präsidenten Donald Trump scharf angegriffen.
«Als Trump in ganzseitigen Anzeigen in New Yorker Zeitungen unsere Hinrichtung forderte, hat er ein Kopfgeld auf uns ausgesetzt.» Das sagte Yusef Salaam am Freitag bei einem Empfang. Er wurde von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) in Los Angeles zu Ehren der fünf Männer ausgerichtet.
Der damalige Immobilienmogul Donald Trump hatte 1989 Anzeigen geschaltet. Darin forderte er wegen einer mutmasslich von den Teenagern begangenen Vergewaltigung einer 28-Jährigen eine Wiedereinführung der Todesstrafe in New York.
Damals seien auch ihre Namen, Telefonnummern und Adressen veröffentlicht worden, sagte Salaam. «Wir waren noch Babys. Das System hat uns überrannt.»
Donald Trump hetzte gegen schwarze und hispanische Jugendliche
Die vier Afroamerikaner und ein hispanischstämmiger Jugendlicher aus Harlem waren irrtümlicherweise wegen der Vergewaltigung einer weissen Investmentbankerin verurteilt worden. Sie sassen dafür teilweise bis zu 13 Jahre in Haft, bis der wahre Täter gestand.
Von dem Schicksal der damals 14- bis 16-Jährigen erzählt eine jetzt im Streamingdienst angelaufene Mini-Serie. Regie führte bei «When They See Us» Ava DuVernay. Sie hat bereits das Bürgerrechtsdrama «Selma» über den schwarzen Bürgerrechtsaktivisten Martin Luther King verfilmt.
Ohne Anwalt oder Eltern verhört
Die fünf Tatverdächtigen waren damals teilweise ohne Anwalt oder die Gegenwart eines Elternteils verhört worden.
Sie wurden schliesslich trotz zahlreicher offener Fragen wegen Vergewaltigung und versuchten Mordes verurteilt. 2014 einigten sich die Männer mit der Stadt New York auf eine Entschädigungssumme von insgesamt 41 Millionen Dollar.
«Man kann nicht zum Mord an Kindern aufrufen und dafür jemals Vergebung erhalten.» Das sagte der Schauspieler Joshua Jackson, der einen der Anwälte der Jungen spielt, zu Trumps damaliger Anzeigen. Jackson beklagte, dass dies auch heute wieder so geschehen könne.