Salvador Ramos wütete fast eine Stunde in der Schule, ehe er gestoppt wurde. Der Polizeichef wollte noch länger warten – die Beamten widersetzten sich ihm aber.
Uvalde
Polizisten am Tag des Massakers vor der Primarschule von Uvalde im US-Bundesstaat Texas. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Dienstag hat ein 18-Jähriger in Texas in einer Primarschule 21 Menschen getötet.
  • Die Polizei unternahm mehr als 45 Minuten lang keinen Versuch, ihn aufzuhalten.
  • Nun stellt sich heraus: Der Polizeichef wollte sogar noch länger abwarten.
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Hat die Polizei die Leben von zahlreichen Kindern in Texas auf dem Gewissen? Schon kurz nach dem schockierenden Massaker in Uvalde wurde Kritik an den Behörden laut. Der Täter konnte mehr als 45 Minuten in der Primarschule wüten, ehe er gestoppt wurden.

Nun bringen neue Enthüllungen ans Licht: Die Agenten, die dem Schrecken ein Ende bereiteten, widersetzten sich den Befehlen des Polizeichefs – dieser wollte noch länger warten. 30 Minuten nach seinem Befehl, vor der Schule auszuharren, stürmten sie das Klassenzimmer, in dem sich der Schütze verschanzte. Das schreibt die britische «Daily Mail» unter Berufung auf einen entsprechenden Bericht.

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Einsatzkräfte in Uvalde, Texas. Die Polizei steht nach dem Amoklauf an einer Primarschule in Kritik.
Polizei
Die Polizei soll den Täter 45 Minuten lang haben wüten lassen.
Amok
Die Beamten, die den Täter stoppten, widersetzten sich dem Befehl des Polizeichefs – dieser wollte noch länger abwarten.

Der Polizeichef Pete Arrendondo glaubte fälschlicherweise, der Schütze sei eingekesselt. Zudem dachte er, es gebe in dem Klassenzimmer, in dem er sich verschanzt hatte, keine lebenden Kinder mehr. Die Beamten erhielten jedoch noch immer verzweifelte Notrufe von Schülern, die um Hilfe baten.

Inzwischen haben die Sicherheitsbehörden schwere Fehler bei dem Einsatz eingeräumt. Schon früh waren Sicherheitsbeamte auf dem Flur vor dem Klassenzimmer postiert, unternahmen aber lange nichts. Zudem benötigten die Polizisten einen Schlüssel, um ins Zimmer zu gelangen – warum, ist noch unklar.

Schütze sprang aus Schrank und schoss wild um sich

Als die Retter schliesslich endlich in den Raum eindrangen, sprang der Schütze aus einem Schrank und eröffnete das Feuer. Das teilten die US-Behörden mit. Er wurde von einem Mitglied der Grenzpatrouille getötet. Der Retter trug nur ein Baseball-Cap, das beim Einsatz von Kugeln völlig zerfetzt wurde.

Sollten die USA ihre Waffengesetze verschärfen?

Nach der Kritik am Handeln der Polizei steht der Gouverneur von Texas zunehmend unter Druck. «Ich wurde in die Irre geführt», sagte Greg Abbott am Freitag in einer Pressekonferenz in der Kleinstadt Uvalde.

Er habe der Öffentlichkeit die Informationen weitergeben, die ihm nach dem Blutbad in der Grundschule geschildert worden seien. «Die Informationen, die mir gegeben wurden, erwiesen sich zum Teil als ungenau, und ich bin absolut wütend darüber.»

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