Ticker: Diese Flächen in Los Angeles sind bereits abgebrannt

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Keystone-SDA, Redaktion

USA,

In Los Angeles wurden 20 Personen wegen Plünderungen festgenommen. Mindestens zehn Menschen sind ums Leben gekommen. Die Updates im Ticker.

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In Los Angeles sind bereits rund 117 Quadratkilometer Land verbrannt. - County of Los Angeles

Das Wichtigste in Kürze

  • In Los Angeles wüten mehrere Brände und sind noch immer ausser Kontrolle.
  • Mittlerweile ist die Anzahl Toter auf zehn gestiegen.
  • Wegen Plünderungen wurden 20 Personen festgenommen.
  • Das Wichtigste gibt es hier im Ticker.

Die gewaltige Feuerkatastrophe im Grossraum Los Angeles hat eine Schneise der Verwüstung hinterlassen und wütet weiter: Etwa 10'000 Gebäude sind Medienberichten zufolge den verheerenden Bränden bereits zum Opfer gefallen.

Wohl mindestens sechs Menschen kamen dabei ums Leben, es wird eine steigende Zahl an Opfern befürchtet. US-Präsident Joe Biden bezeichnete die Feuer als die schlimmsten in der Geschichte Kaliforniens.

Es sehe aus, als ob «eine Atombombe in diesen Gebieten abgeworfen wurde», sagte der Sheriff des Bezirks Los Angeles, Robert Luna, zur Lage in den betroffenen Regionen.

Die wichtigsten Updates liest du hier im Ticker:

14:12: Im Kampf gegen das «Palisades Fire» war auch ein kanadisches Löschflugzeug im Einsatz. Solche «Super Scooper»-Flugzeuge können viele Liter Wasser aus dem Meer schöpfen und auf Brände werfen.

Aber: Das kanadische Flugzeug in Kalifornien kann vorerst keine Einsätze mehr fliegen, wie «CNN» berichtet. Denn es ist in der Luft mit einer Drohne kollidiert – obwohl diese im Luftraum aktuell verboten sind. Es gilt eine zeitweilige Flugbeschränkung.

waldbrand
Ein «Super Scooper» ist in Kalifornien im Einsatz. (Archivbild) - keystone

Aufgrund des Schadens an der Tragfläche muss das Löschflugzeug nun am Boden bleiben. In einer Mitteilung der US-Luftfahrtbehörde ist von einer «Straftat» die Rede. Der Person, die die Drohne gesteuert hat, drohen bis zu 12 Monate Haft.

13.17: In Los Angeles wüten weiterhin mehrere Brände. Das derzeit grösste Feuer, das sogenannte «Palisades Fire», brennt aktuell auf einer Fläche von rund 80 Quadratkilometern und ist zu sechs Prozent eingedämmt.

Das «Eaton Fire» ist auf mehr als 55 Quadratkilometer angewachsen und ist weiterhin zu «null Prozent eingedämmt», betonte der Feuerwehr-Chef. Auch das kleinere «Kenneth Fire» konnte noch nicht eingedämmt werden.

APTOPIX California Wildfires
Das «Palisades Fire» hat fast nur Schutt und Asche hinterlassen. - keystone

Das «Hurst Fire» wurde hingegen bereits zu rund 37 Prozent eingedämmt. Beim «Lidia Fire» sind es sogar etwa 75 Prozent.

Insgesamt ist bis jetzt eine Fläche von 29'053 Acres (rund 117 Quadratkilometer) verbrannt. Das ist auf der Webseite des Departments für Forstwirtschaft und Feuerschutz ersichtlich. Mehr als 10'000 Gebäude sollen zerstört worden sein.

Obdachloser soll «Kenneth Fire» gelegt haben

09.30: Das sogenannte «Kenneth Fire» ist relativ frisch ausgebrochen. Nun gibt es einen brisanten Verdacht: Das Feuer soll absichtlich gelegt worden sein.

Die Polizei hat in dem Zusammenhang eine Verhaftung bestätigt. Es soll sich um einen obdachlosen Mann handeln, wie «Fox News» berichtet.

Brände in Kalifornien
Flug durch das Inferno: Ein Hubschrauber wirft Wasser auf das Kenneth-Feuer in den West Hills von Los Angeles. - dpa

Der Verdächtige sei laut Angaben eines Polizeioffiziers etwa 20 bis 30 Minuten nach Ausbruch des Brandes von Anwohnern gestellt worden.

07.00: In Los Angeles ist die Zahl der Toten erneut gestiegen. Die örtlichen Behörden melden am Donnerstagabend (Ortszeit) zehn Todesfälle.

Die Leichen konnten dem Gerichtsmediziner zufolge noch nicht identifiziert werden. Zuvor schwankten die Angaben der Opferzahlen noch zwischen fünf und sieben.

06.44: Die schweren Brände in und um Los Angeles haben nach ersten vorsichtigen Berechnungen gewaltige Schäden hinterlassen.

Laut einer vorläufigen Schätzung des privaten US-Wetterdienstes AccuWeather, könnten der Gesamtschaden und die wirtschaftlichen Verluste bei 135 bis 150 Milliarden Dollar liegen.

Brände in Kalifornien
Die ganze Skyline von Los Angeles war von Rauch umgeben. - dpa

Es handele sich um eine der kostspieligsten Waldbrandkatastrophen in der modernen Geschichte der USA. Das sagte Chefmeteorologe Jonathan Porter laut einer Mitteilung des Unternehmens

US-Medien: Weiteres Todesopfer

05.45: Die Behörden melden laut US-Medien ein weiteres Todesopfer.

Die Person sei im sogenannten Palisades Fire ums Leben gekommen, dem derzeit grössten der fünf Brände im Grossraum der Westküsten-Metropole, berichteten Medien übereinstimmend unter Berufung auf die Feuerwehr.

Über die Gesamtzahl der Toten gab es aber unterschiedliche Angaben: Der Sender CNN sprach von sieben Opfern, der Sender NBC von sechs. Die meisten kamen demnach beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena ums Leben.

05.40: Biden sagte, nachdem er am Donnerstagabend (Ortszeit) über die Lage unterrichtet worden war, dass bislang bereits 360'000 Menschen aus den am stärksten betroffenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden seien.

Plünderer am Werk

05.00: Die Feuer haben den Behörden zufolge auch Kriminelle auf den Plan gerufen. Mindestens 20 Verdächtige seien bisher im Zusammenhang mit Plünderungen festgenommen worden, sagte Kathryn Barger vom Verwaltungsbezirk Los Angeles. «Wir werden nicht zulassen, dass dies weiterhin geschieht», erklärte sie vor Journalisten.

Barger nannte die Plünderer «Opportunisten» und fügte hinzu: «Ich werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass eine bereits traumatische Erfahrung noch schlimmer wird.»

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In Los Angeles wüten fünf Waldbrände. - keystone

Wegen der Grossbrände in verschiedenen Teilen der Metropole sind nach Angaben von US-Präsident Joe Biden Hunderttausende auf der Flucht. Es sei frustrierend, dass die Menschen nicht nur Angst vor den Flammen haben müssten, sondern auch davor, dass in ihre Häuser eingebrochen werde, während sie sich in Sicherheit brächten, betonte Sheriff Robert Luna aus dem Bezirk Los Angeles.

Der Stand am Freitagmorgen

Während zwei der grossen Feuer am Donnerstag eingedämmt werden konnten, brach gleichzeitig ein neues aus, das sogenannte Kenneth Fire im Gebiet der West Hills und Hidden Hills zwischen Los Angeles und Ventura.

Es bewege sich gefährlich schnell auf Wohnhäuser in der hügeligen Region zu, teilte die Feuerwehr mit. Auf Videos war eine heftige Rauchentwicklung zu sehen. 900 zusätzliche Feuerwehrleute sollten dorthin entsandt werden, berichteten US-Medien unter Berufung auf Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom.

Erster Toter in Malibu

In der Nacht auf Freitag (Schweizer Zeit) hat auch der Küstenort Malibu seinen ersten Todesfall gemeldet. «Obwohl die Identität der Person noch nicht geklärt ist, belastet uns diese tragische Nachricht sehr», teilte Malibus Bürgermeister Doug Stewart mit.

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Auch im Nobel-Vorort Malibu ist mindestens eine Person wegen der Waldbrände gestorben. - keystone

«Im Namen der Stadt Malibu möchte ich den Angehörigen dieser Person mein tiefstes Beileid aussprechen. Unsere Gemeinde trauert mit Ihnen in diesem Moment des unvorstellbaren Verlustes.»

10'000 Gebäude in Los Angeles zerstört

Etwa 10'000 Gebäude sind den verheerenden Waldbränden in Los Angeles bereits zum Opfer gefallen. Nach Angaben von Feuerwehr-Chefin Kristin Crowley verbrannten allein im Viertel Pacific Palisades mehr als 5300 Häuser. Das grösste der derzeit fünf wütenden Feuer – Palisades Fire genannt – brenne aktuell auf einer Fläche von rund 8000 Hektar, betonte sie.

Beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena sind hingegen bislang etwa 4000 bis 5000 Strukturen zerstört oder beschädigt worden, darunter Ein- und Mehrfamilienhäuser, Gewerbeobjekte und Fahrzeuge, wie Anthony Marrone, Feuerwehrchef von Los Angeles County, betonte. Die Brände, die seit Dienstag Teile der US-Westküstenmetropole verwüsten, sind weiter ausser Kontrolle.

Flammen sorgen für Absagen

Der Alltag in der Region steht weitgehend still. Schulen bleiben auch heute geschlossen, den Behörden zufolge vor allem wegen der schlechten Luftqualität.

Die Situation hat auch Auswirkungen auf die Spielpläne der Sportligen, wie die Football-Liga NFL: Das für Montag geplante Playoff-Spiel der Los Angeles Rams gegen die Minnesota Vikings wurde nach Arizona verlegt, wie die NFL bekanntgab. Sie begründete den Schritt mit der Sorge um die Luftqualität in Los Angeles und der ohnehin schon grossen Belastung für Polizei und Feuerwehr. Dichter Rauch liegt über der Stadt, viele Menschen tragen Masken, um sich vor den schädlichen Partikeln zu schützen.

Auch die Pläne der US-Vizepräsidentin Kamala Harris änderten sich: Sie sagte wegen der Feuerkatastrophe einen geplanten Besuch in Deutschland ab. Ursprünglich wollte Harris am 17. Januar die Air Base Spangdahlem in der Eifel besuchen und dort auch mit US-Soldaten sprechen. Die Reise sollte sie vor Deutschland auch auf US-Militärstützpunkte in Singapur und Bahrain führen.

Kommentare

User #5923 (nicht angemeldet)

Das Wasser fehlt, klar, bei dem orkanartigen Ostwind wird der komplette Pazifik bis nach China gedrückt. Nächste Horrormeldung: China säuft ab, weil der Pazifik überläuft.

User #5789 (nicht angemeldet)

Die Tiere tun mir leid. Der Rest kann mir gestohlen bleiben. Nur 20 Plünderer? Ist kaum glaubhaft im Amerika der Gewissenlosen.

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