Ticker zu L.A.-Bränden – Haus-Besitzer spricht von Malibu-«Wunder»

Mehrere Waldbrände toben im Grossraum Los Angeles. Es gibt kurze Entspannung, die Todeszahl steigt auf elf. Das war der Ticker vom Samstag.

los angeles
Die Feuerwehr kämpft gegen die Brände in Los Angeles. - keysonte

Das Wichtigste in Kürze

  • In Los Angeles toben die Feuer weiter.
  • Es gibt leichte Entspannung, die Gefahr aber bleibt hoch.
  • Die Zahl der bestätigten Opfer ist auf elf angestiegen.

Mehrere Waldbrände toben rund um die Grosstadt Los Angeles und in den Vororten. Über 10'000 Gebäude wurden zerstört, Hunderttausende Menschen mussten fliehen, darunter auch viele Promis.

Der Kampf gegen die Feuer dauert seit Dienstag an, viele Brände sind weiterhin ausser Kontrolle. Die Ermittlungen zur Ursache laufen ebenfalls, auch Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Hier liest du den Ticker vom Samstag nach.

14.45: Wetterexperten rechnen am Wochenende mit starken Böen

In Los Angeles wächst die Sorge, dass die Lage noch dramatischer werden könnte. Wetterexperten erwarten für das Wochenende erneut stärkere Böen. Die könnten das Feuer noch weiter anfachen.

12.47: Bezirk ruft Gesundheitsnotstand aus

Aufgrund der seit Tagen anhaltenden Brände in und um Los Angeles hat der Bezirk am Freitag (Ortszeit) den Gesundheitsnotstand ausgerufen. Die enormen Mengen an gesundheitsgefährdendem Rauch und Feinstaub in der Luft hätten zu einer erheblichen Verschlechterung der Luftqualität geführt, hiess es in einer Mitteilung des Bezirks.

Um die Verbreitung von Asche, Rauch und Feinstaub einzudämmen, haben die Behörden den Einsatz von Geräten wie Laubgebläsen bis auf Weiteres untersagt. Am Wochenende wird erwartet, dass sich die Windverhältnisse ändern, und sich dadurch die Rauchverschmutzung weiter zuspitzen könnte, wie die «Los Angeles Times» berichtete.

11.42: Haus trotzt Flammen – Besitzer spricht von «Wunder»

Auf Bildern an den Stränden von Malibu sind reihenweise zerstörte Häuser zu sehen. Doch eine Villa trotz offenbar den Flammen – und steht weiterhin, während die Häuser rundherum von den Feuern komplett zerstört wurden.

Der Besitzer der dreistöckigen Neun-Millionen-Villa, David Steiner, spricht gegenüber der «New York Post» von einem «Wunder». Der pensionierte Abfallwirtschaftsmanager dachte, er hätte das Haus verloren.

Feuer Malibu Haus
Das Haus von David Steiner trotzte den Flammen und steht noch, während die anderen rundherum zerstört sind. - keystone

Dann hätten sich aber Leute bei ihm gemeldet. «Ihr Haus ist überall in den Nachrichten zu sehen», hätten sie gesagt.

Steiner hat eine Theorie, weswegen sein Haus erfolgreich den Flammen trotzte: Die extrem stabile Bauweise habe es vor den Flammen geschützt.

«Es besteht aus Stuck und Stein und hat ein feuerfestes Dach.» Zudem habe es tief im Grund verankerte Pfähle. Diese dienen eigentlich dafür, es stabil zu halten, wenn heftige Wellen gegen den darunter liegenden Uferdamm schlagen.

11.12: Gouverneur Newsom will Wasserprobleme untersuchen lassen

Der Gouverneur von Kalifornien fordert eine unabhängige Untersuchung der Ursachen für den Verlust des Wasserdrucks an einigen Hydranten inmitten der verheerenden Waldbrände in Los Angeles in dieser Woche.

«Die anhaltenden Berichte über den Verlust des Wasserdrucks an einigen örtlichen Hydranten während der Brände und die gemeldete Nichtverfügbarkeit der Wasservorräte aus dem Santa Ynez Reservoir sind für mich und die Gemeinschaft zutiefst beunruhigend», schrieb Gouverneur Gavin Newsom in einem Brief, den er am Freitag auf X veröffentlichte.

Gavin Newsom Palisades Fire
Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom begutachtet die Schäden des Palisades-Feuers am Mittwoch, 8. Januar 2025, in Pacific Palisades, Kalifornien. - keystone

«Ich habe die für die Wasserversorgung und die Brandbekämpfung zuständigen Beamten angewiesen, einen unabhängigen Bericht nach dem Vorfall zu erstellen», in dem die Gründe für den gemeldeten Verlust von Wasserdruck oder die Nichtverfügbarkeit von Wasser zur Brandbekämpfung untersucht werden, so Newsom in seinem Schreiben.

10.52: 144'000 Menschen zur Evakuation aufgerufen

Laut den Behörden seien 144'000 Menschen zur Evakuation aufgerufen worden. Für die von den Feuern vertriebenen Menschen habe man acht Notunterkünfte errichtet. Derzeit würden über 700 Menschen diese nutzen.

09.48: «Palisades Fire» nähert sich San Fernando Valley

Am späten Abend Ortszeit näherte sich das grösste der momentan fünf Feuer, das «Palisades Fire» dem dicht besiedelten San Fernando Valley. Auf Bildern in sozialen Medien ist zu sehen, wie nahe die Flammen bereits am berühmten Mulholland Drive sind.

Die Feuerwehr hat dort Brandschutzmittel in der Hoffnung verteilt, eine Katastrophe zu verhindern. Tausende Menschen wurden aufgefordert, ihre Häuser sofort zu evakuieren.

09.10: Experte sicher: Auch funktionierende Hydranten hätten nicht gereicht

Die Feuerwehrleute kämpften in Los Angeles nicht nur mit den Feuern, sondern auch mit anderen Problemen. Bereits in der Nacht auf Mittwoch klagten sie, dass kein Wasser mehr aus den Hydranten komme. Janisse Quiñones von der örtlichen Wasserbehörde reagierte auf die Berichte und bestätigte, dass es an Wasser mangelte.

Los Angeles Feuer
Das Palisades-Wildfeuer flammt in der Gegend von Mandeville Canyon in Los Angeles, Kalifornien, USA, am 10. Januar 2025 auf. - keystone

Experten erklären nun gegenüber «CNN», dass selbst voll funktionsfähige Hydranten nicht ausgereicht hätten, um Brände dieser Grössenordnung zu bekämpfen. Vor allem dann nicht, wenn Luftressourcen wie Helikopter aufgrund des Windes am Boden geblieben wären.

«Ich kenne kein Wasserversorgungssystem auf der Welt, das auf ein derartiges Ereignis vorbereitet ist», sagt Greg Pierce, ein Experte für Wasserressourcen an der UCLA. Dennoch hätten voll funktionsfähige Hydranten dazu beitragen können, einige der Schäden zu minimieren. Oder hier ein Haus zu retten oder dort die Glut zu löschen.

07.10: Über 12'000 Gebäude zerstört oder beschädigt

Zwar kamen die Löscharbeiten dank kurzzeitig nachlassender Winde voran, für dieses Wochenende erwarten Wetterexperten jedoch erneut stärkere Böen. «Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich», sagte die Chefin des US-Katastrophenschutzes FEMA, Deanne Criswell.

Nur das «Hurst Fire» und das «Lidia Fire» sind bislang weitgehend eingedämmt Das «Kenneth Fire» immerhin inzwischen zu 50 Prozent, wie die Brandschutzbehörde Cal Fire mitteilte.

Los Angeles Feuer
Polizeibeamte kontrollieren Häuser, um die Bewohner in der Nähe des Palisades Fire in Mandeville Canyon zu evakuieren, Freitag, 10. Januar 2025, in Los Angeles. - keystone

Nach Schätzungen der Behörde wurden bereits mehr als 12'000 Gebäude durch die Brände zerstört oder beschädigt. Rund 58'000 weitere sind gefährdet.

Seit Dienstag gingen demnach rund 15'000 Hektar Land in Flammen auf. Für mehr als 100'000 Bewohner galt weiterhin eine Evakuierungsanordnung, Zehntausende weitere Menschen sind gewarnt.

03.15: Kurze Entspannung, weiterhin grosse Gefahr

Es gibt kurzfristig gute Nachrichten: Die Winde in Kalifornien lassen etwas nach, US-Präsident Joe Biden erklärt, es gebe bei den Löscharbeiten «Fortschritte». Die Lage bleibe aber äusserst kritisch.

Auch Deanne Criswell, die Chefin des US-Katastrophenschutzes FEMA, warnt, die Gefahr sei keineswegs gebannt. «Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich.» Zwar sei der Wind aktuell schwächer, doch werde in den kommenden Tagen mit wieder stärkeren Böen gerechnet.

los angeles
Die Feuer haben in Los Angeles eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. - keystone

Sie rief die Bevölkerung zur Wachsamkeit auf. Es sei wichtig, den Anweisungen der örtlichen Behörden zu folgen. Auch, um sich vor den Gefahren des Rauchs zu schützen.

03.00: Opferzahl steigt auf elf

Laut der gerichtsmedizinischen Behörde ist die Zahl der Toten auf elf gestiegen. Die Opfer starben demnach alle am Mittwoch und Donnerstag. Sechs Menschen kamen beim sogenannten Eaton Fire nahe Pasadena, fünf weitere beim Palisades Fire im Stadtteil Pacific Palisades ums Leben. Es wird befürchtet, dass die Opferzahl noch steigen könnte, die Ermittler können noch nicht gefahrlos in die zerstörten Viertel vordringen.

02.55: Feuerwehr-Chefin von Los Angeles: Stadt liess uns im Stich

Die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley, hat der Stadtverwaltung schwere Vorwürfe gemacht. Die Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar wirke sich negativ auf die Fähigkeit aus, Brände zu bekämpfen. «Wir können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben nicht genug Feuerwehrleute», sagte sie.

02.50: Bereits 15'000 Hektar Land verbrannt

Bei den verheerenden Waldbränden in Los Angeles sind in den vergangenen Tagen bereits mehr als 15'000 Hektar Land in Flammen aufgegangen.

Von derzeit sechs verschiedenen Feuern seien nur zwei – das sogenannte «Hurst-Feuer» und das «Lidia-Feuer» – grösstenteils unter Kontrolle, teilte die Brandschutzbehörde Cal Fire mit.

02.00: US-Soldaten in Bereitschaft

Tausende Einsatzkräfte kämpfen gegen die Flammen. Laut Verteidigungsministerium stehen auch 500 in Kalifornien stationierte Soldaten für Einsätze bereit. Sie könnten auf Anforderung der kalifornischen Behörden unter anderem bei Such- und Rettungseinsätzen oder beim Räumen von Strassen helfen. Dies erklärte eine Pentagon-Sprecherin.

Zudem seien zehn Helikopter sowie vier spezielle Brandbekämpfungssysteme verfügbar, die in Militärflugzeuge eingebaut werden können. Sie sollen teilweise am Wochenende zum Einsatz kommen.

Kommentare

User #5789 (nicht angemeldet)

Ich kann dieses armselige Gejammere der L.A.Bonzen Stars und Sternchen, Möchtegern-was-Wichtiges -sein jetzt wirklich nicht mehr sehen. Über die armen Teufel, die das Wenige, das sie hatten, zur gleichen Zeit beim Erdbeben in Tibet verloren, schreibt kein Mensch. Dabei gibt es dort viel mehr Tote und Verwundete, die sonst schon genug auf der Schattenseite des Lebens leben müssen. Keiner bedauert sie oder hilft denen. Nur weil sie nicht so aufgemotzt in die Kamera jammern. Die Menschheit ist ekelhaft verkommen.

Akras

dieses Haus wird halt auch aus Stein und Beton gebaut worden sein, und nicht wie 90% der anderen "Villen" nur aus Holz und bisschen Mörtel

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