Trump macht Oster-Eierlauf im Weißen Haus zum Geschäft
Trump lädt zum Oster-Eierlauf ins Weisse Haus – diesmal mit exklusiven Sponsoren und teuren Tickets für zahlungskräftige Gäste.

Traditionell öffnen US-Präsidenten zu Ostern die Tore des Weissen Hauses für den berühmten Eierlauf. Familien und Kinder aus dem ganzen Land nehmen am Fest teil.
Dieses gilt als Symbol für Nähe zwischen Präsident und Volk. Doch in diesem Jahr sorgt Donald Trump mit einer neuen Ausrichtung der Veranstaltung für massive Kritik.
Trump macht Eierlauf zum Geschäft
Statt wie üblich normale Bürger einzuladen, richtet sich das Event nun an internationale Grosskonzerne. Zum ersten Mal in der Geschichte verkauft das Weisse Haus Eintrittskarten für den «Easter Egg Roll» an Unternehmen.

Diese dürfe in diesem Jahr bei dem traditionsreichen Event auf dem Südrasen ihre Produkte bewerben. Wie die «Berliner Morgenpost» berichtet, werden dabei Autos, Frühstücksflocken, Smartphones und Sportbekleidung präsentiert – ein Novum, das Experten alarmiert.
Kritiker sprechen von Rechtswidrigkeit
Rechtsexperten sehen in Trumps Vorgehen einen klaren Bruch mit geltenden Gesetzen. Die Nutzung des Regierungssitzes für kommerzielle Zwecke ist strengstens untersagt.
Dennoch hält Trump an seinem Plan fest, wie die «Berliner Morgenpost» berichtet. Die Sponsorenpakete kosten zwischen 75'000 und 500'000 Dollar.
Sie bieten exklusive Vorteile, darunter eine private Führung durch das Weisse Haus. Dazu gibt es ein Frühstück mit First Lady Melania Trump und die Möglichkeit, das Event für eigene PR-Zwecke zu nutzen.
Tradition missachtet: Schlag ins Gesicht für US-Bürger
Der amerikanische Eierverband «American Egg Board», der bislang als Hauptsponsor auftrat, spielt dieses Jahr nur eine Nebenrolle. Wegen der Vogelgrippe sind Eier knapp und teuer geworden, was die Kritik an der Veranstaltung weiter anheizt.

In vielen Supermärkten fehlen Eier, die Preise erreichen bis zu 11 Dollar pro Dutzend. Eine Ladenbesitzerin aus Maryland kritisiert laut «Berliner Morgenpost»: «Meine Kunden können sich das nicht mehr leisten.»
Dass nun Tausende hartgekochte Eier «für ein Spektakel im Weissen Haus verschwendet werden, bei dem Trump sich wieder in Szene setzen will, das ist einfach falsch».
Gehen die Einnahmen direkt in Trumps Geldbeutel?
Die Einnahmen aus dem Sponsoring sollen offiziell der „White House Historical Association“ zugutekommen. Doch da Trumps Finanzgebaren immer wieder in der Kritik steht, gibt es Spekulationen, ob er persönlich von den Erlösen profitiert.
Rechtsexperten wie Richard Painter, einst Ethikbeauftragter unter Präsident Bush, betonen: «Präsident Bush hätte dieses Ansinnen, nämlich Sponsoren anzuwerben, postwendend blockiert, und wohl auch jeder andere Präsident ausser Trump.»

Er weist laut «Berliner Morgenpost» darauf hin: Der Regierungssitz ist ein „Haus des Volkes“ und „kein Fussballstadion, wo es von bezahlten Firmenlogos und Schleichwerbung wimmelt“.
Reaktionen aus dem Umfeld
Der Stab um US-Präsident Trump verweist darauf, dass auch Vorgänger Barack Obama Sponsoren ins Weisse Haus eingeladen habe. 2016 fand dort die Tech-Messe „South by South Lawn“ statt.
Bei dieser traten Unternehmen wie Hyatt Hotels, Starbucks und Target als Partner auf. Experten betonen jedoch, dass die Dimension und der kommerzielle Charakter unter Trump eine neue Qualität erreicht haben.
Trump selbst reagiert gelassen auf die Kritik. Er sieht in der Einbindung von Sponsoren eine Modernisierung der Tradition und verweist auf die wirtschaftlichen Vorteile für das Land.