Trump schmeisst Nationalen Sicherheitsberater John Bolton raus

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USA,

Der Sicherheitsberater John Bolton wird entlassen. Dies verkündete Donald Trump auf Twitter.

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Trump hat Sicherheitsberater John Bolton entlassen (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • John R. Bolton ist nicht mehr Sicherheitsberater des US-Präsidenten.
  • US-Präsident Donald Trump dementiert regelmässig, dass in seiner Regierung Chaos herrsche.

Und raus bist du: In Trumps Regierung ist (fast) niemand sicher. Nun trifft es den Sicherheitsberater des US-Präsidenten.

Dem Rausschmiss des Hardliners gingen heftige interne Kämpfe voraus. Entsprechend ungeordnet läuft auch die Verkündung des Personalwechsels ab. Die Abläufe am Dienstag trugen nicht dazu bei, Trumps Beteuerungen zu stützen.

Trump: John Bolton werde nicht mehr gebraucht

Um 11 Uhr kündigte die Pressestelle des Weissen Hauses an, Trumps Nationaler Sicherheitsberater John Bolton werde vor die Medien treten. Gemeinsam mit Aussenminister Mike Pompeo und Finanzminister Steven Mnuchin.

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Donald Trump geht gegen Twitter und andere Soziale Medien vor. - DPA

Keine Stunde später – um 11.58 Uhr – teilte Trump auf Twitter mit, er habe Bolton wegen Meinungsverschiedenheiten gefeuert: «Seine Dienste werden im Weissen Haus nicht mehr gebraucht.» Einer fehlte daraufhin bei der Pressekonferenz im Weissen Haus: John R. Bolton.

John Bolton war Verfechter des Irak-Kriegs

Der Mann mit dem Walross-Schnauzer und dem Siegelring ist ein Hardliner, dem ein Hang zu militärischen Interventionen nachgesagt wird.

Während der Regierungszeit von Präsident George W. Bush war er einer der glühendsten Verfechter des Irak-Kriegs - eine Entscheidung, die Trump regelmässig als grossen Fehler bezeichnet.

Bolton ist seit jeher umstritten. Als Bush Bolton 2005 für den Posten des amerikanischen UN-Botschafters nominierte, wandten sich mehr als 100 US-Diplomaten gegen diese Wahl. Auch in der Regierung von Trump blieb Bolton seinem Hardliner-Kurs aber treu.

US-Medien berichteten immer wieder über Differenzen zwischen Bolton und Trump, aber auch zwischen Bolton und Pompeo. Trump ist zwar ein Mann der harten Worte, will die «endlosen Kriege», dennoch lieber heute als morgen beenden.

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Der US-Aussenminister Mike Pompeo (Archivbild) - DPA

Auch Pompeo ist nicht gerade für seinen sanften Kurs bekannt, geriet aber trotzdem immer wieder mit John R. Bolton aneinander. Der US-Sender CNN berichtete erst am vergangenen Freitag, das Verhältnis zwischen Bolton und Pompeo habe einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die beiden hätten über Wochen hinweg nicht miteinander gesprochen.

Zuletzt meldeten US-Medien, John R. Bolton und Pompeo hätten sich beim Thema Afghanistan überworfen. Unter Pompeos Führung verhandelt US-Chefunterhändler Zalmay Khalilzad seit Monaten mit den radikalislamischen Taliban, das Ziel: ein Abkommen, das den Weg für den Abzug der US-Truppen und für Frieden bereitet.

CNN berichtete, Khalilzad sei nach Boltons Ansicht zu sehr auf die Taliban zugegangen. Trump sagte ein geplantes Treffen mit Taliban-Vertretern in Camp David zwar ab und erklärte die Gespräche für «tot». Boltons Job konnte das aber nicht mehr retten.

Harte Haltung von Bolton

Bolton hat aus seiner harten Haltung nie einen Hehl gemacht. Im März 2015 verfasste er einen Gastbeitrag in der «New York Times» mit der Überschrift: «Bombardiert den Iran, um Irans Bombe zu stoppen».

Der iranische Aussenminister Sarif zählte Bolton ebenso wie etwa den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zum «B-Team». Eine Truppe, der Sarif vorwarf, Trump in eine militärische Konfrontation mit dem Iran verwickeln zu wollen.

Trump sagte im Juni nach eigenen Angaben einen unmittelbar bevorstehenden Militärschlag gegen den Iran ab. Und der Präsident betont immer wieder, er sei prinzipiell zu Gesprächen mit der Führung in Teheran bereit.

Differenz Nordkorea

Differenzen mit Trump gab es auch beim Thema Nordkorea, der Präsident nennt Machthaber Kim Jong Un seinen «Freund». Während Bolton nordkoreanische Raketentests kritisierte, tat Trump diese als belanglos ab.

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