Trump will Journalisten zur Rückgabe von Pulitzer-Preisen zwingen
US-Präsident Donald Trump betitelte einige Journalisten, durch den Gewinn des Pulitzer-Preis, als «Diebe».
Das Wichtigste in Kürze
- Einige Journlisten seien zu Unrecht mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden.
- Trump bezieht sich auf die Berichterstattung über die US-Wahl 2016.
- Es ist nicht das erste Mal das Trump die Rückerstattung des Pulitzer-Preis fordert.
Nach Ansicht von US-Präsident Donald Trump sind einige Journalisten zu Unrecht mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet worden. «Sie sind keine Journalisten. Sie sind Diebe», sagte Trump am Donnerstag im Weissen Haus.
Einige Journalisten hätten über Jahre versucht, ihn «reinzulegen», und diese «sollten gezwungen werden, diese Pulitzer-Preise abzugeben. Es war alles Fake News», sagte Trump. Die Journalisten seien eine «Schande», sollten sie die Preise nicht zurückgeben. Namen von Medien oder Journalisten nannte er nicht.
Die «Washington Post» und die «New York Times» waren 2018 für ihre Berichterstattung ausgezeichnet worden. Sie berichteten über eine mögliche russische Einflussnahme auf die US-Wahl 2016 und angebliche Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Vertretern Russlands.
Eine im vergangenen Frühjahr abgeschlossene Untersuchung des FBI-Sonderermittlers Robert Mueller hatte keine Belege für solche Geheimabsprachen gefunden. Trump bezeichnet die Ermittlungen zur Russlandaffäre immer wieder als «Hexenjagd».
Nicht das erste Mal
In diesem Jahr wurde die «New York Times» erneut für ihre Russland-Berichterstattung ausgezeichnet. Diesmal konzentrierten sie sich auf Präsident Wladimir Putin und den russischen Einfluss auf Konflikte in verschiedenen Teilen der Welt.
Der US-Präsident hat schon mehrfach die Rückgabe von Pulitzer-Preisen für die aus seiner Sicht falsche Russland-Berichterstattung gefordert. Im April hatte Trump den Eindruck erweckt, den Nobelpreis nicht vom Pulitzer-Preis unterscheiden zu können. Später stellte er dies als Wortspiel und Sarkasmus dar.
Anlass für Trumps neuerliche verbale Attacke auf Journalisten waren die jüngsten Entwicklungen im Fall des ehemaligen Nationalen Sicherheitsberaters Michael Flynn. Am Donnerstag wurde bekannt, dass das US-Justizministerium ein Ende eines Verfahrens gegen Flynn eingeleitet hat. Flynn hatte im Zuge der Russland-Ermittlungen eingeräumt, die Bundespolizei FBI belogen zu haben. Im Januar hatte Flynn beantragt, sein Geständnis zurückzuziehen.