Ukraine-Zusage: Weisses Haus übt Zurückhaltung
Weisses Haus reagiert ausweichend auf Berichte über Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet.
Das Weisse Haus hat nach Berichten über die Freigabe von US-Raketen für ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet Kritik aus Moskau zurückgewiesen – reagiert ansonsten aber ausweichend auf Fragen zu dem Thema. «Das Feuer wurde durch die russische Invasion in die Ukraine entfacht», sagte der stellvertretende Nationale Sicherheitsberater der USA, Jon Finer, am Rande des G20-Gipfels in Rio de Janeiro.
Auch auf mehrfache Nachfrage wollte Finer die Berichte nicht offiziell bestätigen, dementierte sie aber auch nicht. «Ich bestätige keine Entscheidungen, die in Bezug auf die US-Unterstützung in diesen operativen Fragen getroffen wurden oder nicht», sagte Finer.
Keine Bestätigung oder Dementierung
Finer sagte weiter: «Ich werde nicht auf die auf dem Tisch liegenden Optionen oder dergleichen eingehen, sondern nur sagen, dass wir sehr deutlich gemacht haben, dass das Ziel, das übergeordnete strategische Ziel, für den Rest dieser Amtszeit in Bezug auf die Ukraine darin besteht, die Ukraine so stark wie möglich zu machen.»
Fakt sei, dass die US-Regierung ihre politischen Entscheidungen «auf der Grundlage der Umstände» auf dem Schlachtfeld treffe. In den vergangenen Tagen und Wochen habe es eine «bedeutende russischen Eskalation» gegeben, so Finer mit Blick auf Berichte über den Einsatz nordkoreanischer Truppen.
«Die Vereinigten Staaten haben deutlich gemacht, dass wir darauf reagieren würden. Wir haben den Russen gegenüber deutlich gemacht, dass wir darauf reagieren würden», sagte der US-Regierungsvertreter. Wenn sich die Umstände ändern würden, müsse die US-Regierung dem gerecht werden.
Mögliche Zustimmung zu Raketenlieferungen
Finer deutete damit zwar an, dass die Berichte stimmen dürften – explizit bestätigte er sie aber nicht. Auf die Frage danach, ob die US-Regierung eine Lieferung der deutschen Marschflugkörper Taurus unterstützten, wollte Finer nicht antworten.
Zuvor hatten US-Medien übereinstimmend berichtet, dass der scheidende Präsident Joe Biden der Ukraine erstmals erlaubt, taktische Raketen des Typs ATACMS mit einer Reichweite von mehreren Hundert Kilometern gegen Ziele in Russland einzusetzen.
Dies soll vor allem bei der Abwehr der Gegenoffensive russischer und möglicherweise nordkoreanischer Truppen gegen den ukrainischen Brückenkopf im Gebiet Kursk helfen.