Umfrage: Grosse Mehrheit in USA hält Abzug für schlecht gehandhabt
Die Amerikaner befürworten zwar den Abzug aus Afghanistan, halten ihn aber für schlecht geplant. Mehr Amerikaner geben Biden die Schuld daran als Biden.
Das Wichtigste in Kürze
- Drei Viertel der Amerikaner halten den US-Abzug als schlecht gehandhabt.
- Viele glauben, Biden habe keinen klaren Plan für die Evakuierung von US-Zivilisten.
- Dessen Zustimmungsrate liegt noch bei 50 Prozent.
Angesichts des Chaos in Afghanistan ist eine grosse Mehrheit der Amerikaner einer Umfrage zufolge unzufrieden mit dem Verlauf des Truppenabzugs. 74 Prozent der Befragten gaben an, die USA hätten den Rückzug schlecht gehandhabt, wie der Sender CBS am Sonntag mitteilte. 63 Prozent befürworteten aber einen Abzug der amerikanischen Streitkräfte an sich.
Auch die Zustimmungswerte von US-Präsident Joe Biden, der den Abzug angeordnet hatte, nahmen deutlich ab: Nur noch 50 Prozent zeigten sich zufrieden damit, wie Biden seinen Job macht. Im vergangenen Monat waren es noch 58 Prozent, im März sogar 62 Prozent.
Fast zwei von drei Befragten glaubten nicht, dass Biden einen klaren Plan dafür habe, amerikanische Zivilisten aus Afghanistan zu evakuieren. 59 Prozent vertraten die Meinung, dass die USA nicht genug unternähmen, um Afghanen zu helfen, die fliehen wollten.
62 Prozent der Befragten gaben dem Demokraten Biden eine Mitschuld für die Machtübernahme der Taliban. Deutlich mehr als seinem republikanischen Vorgänger Donald Trump (50 Prozent). 60 Prozent gingen davon aus, dass die Terrorbedrohung für die USA mit der Machtübernahme der Taliban zunehme.
Das Institut Yougov befragte für CBS 2142 Erwachsene in den USA, die Umfrage fand zwischen dem 18. und dem 20. August statt. Die Taliban hatten am drei Tage zuvor wieder die Macht in Afghanistan übernommen.