Unicef: Kein bezahlter Urlaub für Väter von zwei Dritteln aller Babys
Die Väter von rund zwei Dritteln aller Babys weltweit müssen ohne einen einzigen Tag an bezahltem Vaterschaftsurlaub auskommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nur 109 Länder der Welt bieten Vätern eine Form von Urlaub an.
- 90 Millionen Kleinkinder wachsen in einem Land auf, wo es keinen Vaterschafturlaub gibt.
Fast 90 Millionen Kleinkinder unter einem Jahr leben in 92 Ländern, wo es keine gesetzlichen Verpflichtungen zu bezahltem Vaterschaftsurlaub gebe, hiess es in dem am Donnerstag in New York veröffentlichten Bericht. Dazu gehörten beispielsweise Indien, Nigeria und die USA. In Brasilien und dem Kongo gebe es beispielsweise nur sehr kurzen bezahlten Vaterschaftsurlaub. In der Schweiz ist derzeit eine Volksinitiative für einen vierwöchigen Vaterschaftsurlaub hängig. Der Bundesrat lehnt sie jedoch ab. Momentan ist der Vaterschaftsurlaub in der Schweiz nicht gesetzlich geregelt.
Eine Beziehung zu den Babys aufbauen
Weltweit bieten 109 Länder eine Form von bezahltem Vaterschaftsurlaub. Die Angebote in Deutschland, Finnland, Island, Norwegen, Südkorea und Schweden gehörten zu den besten für Familien, hiess es von Unicef. Als erste UN-Behörde bietet Unicef selbst Vätern bis zu 16 Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub an. Der Standard bei den Vereinten Nationen liegt bei vier Wochen. Bezahlter Vaterschaftsurlaub sei notwendig, damit Väter eine Beziehung zu ihren Babys aufbauen könnten. «Positive und bedeutsame Beziehungen zu Müttern und Vätern von Anfang an tragen zum Wachstum des Gehirns der Kinder und zu ihrer Entwicklung bei, machen sie gesünder und fröhlicher, und stärken ihre Lernfähigkeit», sagte Unicef-Chefin Henrietta Fore.