US-Gericht spricht Hochstaplerin Anna Sorokin schuldig
Die US-Justiz ist überzeugt: Anna Sorokin ist eine kriminelle Hochstaplerin. Nun droht der 28-Jährigen lange Haft.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Hochstaplerin Anna Sorokin aus Deutschland wurde des Betrugs schuldig gesprochen.
- Nun droht der 28-Jährigen 15 Jahre Gefängnis.
Als angebliche Millionenerbin soll sich eine junge Deutsche in grossem Stil durch die New Yorker High Society geschnorrt haben. Die US-Justiz ist überzeugt: Anna Sorokin ist eine kriminelle Hochstaplerin. Nun droht der 28-Jährigen lange Haft.
Bezirksstaatsanwalt Cyrus Vance verkündete in einer Mitteilung am Donnerstagabend (Ortszeit) den Schuldspruch.
200'000 Dollar erschlichen
Demnach sei es erwiesen, dass sich die 28-Jährige unter dem Namen Anna Delvey in der New Yorker High Society als falsche Millionenerbin Leistungen im Wert von mehr als 200'000 Dollar erschlichen hat. Ausserdem soll sie versucht haben, mit weiteren Betrügereien Millionenbeträge zu ergaunern. Das genaue Strafmass soll am 9. Mai verkündet werden. Sorokin drohen laut der Zeitung «New York Times» 15 Jahre Gefängnis.
Der Fall hatte über Wochen international Aufsehen erregt. Die in der Nähe von Moskau geborene Sorokin war im Alter von 16 Jahren nach Deutschland gezogen und in Eschweiler bei Köln zur Schule gegangen. Mit immer neuen Lügen und Ausflüchten, soll sie sich in der New Yorker High Society Geld für Restaurantbesuche, Geschenke und Hotelübernachtungen erschlichen haben.
Modische Kleiderwahl während Prozess
Während des Prozesses war nicht nur die ungewöhnlich modische Kleiderwahl der Angeklagten aufgefallen. Auch Verteidiger Todd Sprodek hatte von Anfang an eine aggressive Strategie verfolgt. Er hatte argumentiert, dass Sorokin stets das Geld habe zurückzahlen wollen. Zum Ende der Verhandlung am Dienstag hatte Sprodek erklärt, dass Sorokin letztlich nur so vorgegangen sei, wie einst im Lied «New York, New York» besungen. «Sinatra hat in New York einen brandneuen Start hingelegt, genauso wie Miss Sorokin», hatte Sprodek laut «New York Post» gesagt.