Explosion im Iran: Über 500 Verletzte – Ursache weiter rätselhaft
Eine massive Explosion hat die südiranische Hafenstadt Schahid Radschai erschüttert. Die Zahl der Verletzten nach der Explosion steigt auf über 500.

Am Samstagmorgen ereignete sich im Hafen von Schahid Radschai, einer der wichtigsten Wirtschaftszonen des Iran, eine schwere Explosion. Laut Angaben des iranischen Staatsfernsehens wurden mindestens 516 Menschen verletzt, viele davon schwer, wie der «Stern» berichtet.
Die Verletzten werden in umliegenden Krankenhäusern behandelt, es wird befürchtet, dass es auch Tote gibt. Die Zahl der Opfer könnte nach Angaben von Rettungskräften weiter steigen, wie der «Deutschlandfunk» berichtet.
Schockwelle noch 50 Kilometer entfernt spürbar
Rettungskräfte sind weiterhin im Einsatz, um die Flammen unter Kontrolle zu bringen und Verletzte zu evakuieren. Die Hafenaktivitäten wurden nach der Explosion eingestellt, damit die Einsatzkräfte ungestört arbeiten können, wie der «Deutschlandfunk» berichtet.

Die Schockwelle der Explosion war noch etwa 50 Kilometern entfernt zu hören und zu spüren, wie die Nachrichtenagentur Tasnim meldet. Viele Hafengebäude wurden schwer beschädigt, TV-Bilder zeigten dichte schwarze Rauchsäulen über dem Gelände.
Explosion richtet starke Schäden an
Der Hafen von Schahid Radschai gilt laut «Stern» als das wichtigste Containerterminal des Iran. Er wickelt jährlich Waren im Wert von mehreren Milliarden Franken ab und steht in Verbindung mit 80 internationalen Häfen.
Die Behörden leiteten umgehend Ermittlungen zur Ursache der Explosion ein. Der iranische Vizepräsident Mohammad Resa Aref kündigte laut der Nachrichtenagentur Isna eine umfassende Untersuchung an.

Die Detonation verursachte erhebliche Schäden an der Infrastruktur des Hafens. Dieser ist laut «Spiegel» für mehr als ein Drittel des iranischen Seehandels verantwortlich.
Spekulationen über Sabotage
Die Ursache der Explosion bleibt weiterhin ungeklärt. Erste Berichte deuten auf eine Detonation in einem Treibstofflager hin, doch offizielle Stellen bestätigten diese Vermutung bislang nicht.
Auch Spekulationen über einen Sabotageakt wurden von den Behörden nicht bestätigt, wie der «Stern» berichtet. Behörden warnten vor voreiligen Schlüssen und betonten, dass die Ermittlungen zur Ursache noch andauern, wie «Zeit» berichtet.
Bislang gibt es offenbar keine Hinweise darauf, dass die Explosion mit Ölraffinerien, Treibstofftanks oder Ölpipelines in Verbindung steht. Dies betonte das staatliche Unternehmen für die Verteilung von Ölprodukten gemäss dem «Spiegel».