Ein US-Gouverneur gestand, ein Jahrbuch-Foto von 1984 zeige ihn «in einem Kostüm, das eindeutig rassistisch und beleidigend ist».
Ralph Northam bei einem Event.
Ralph Northam gestand in seiner Stellungnahme lediglich ein, das Foto zeige ihn «in einem Kostüm, das eindeutig rassistisch und beleidigend ist». - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Gouverneur Ralph Northam wird ein Jahrbuch-Foto zum Verhängnis.
  • Stimmen werden laut, wonach der Politiker zurücktreten soll.
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Mehr als drei Jahrzehnte nach seinem Uni-Abschluss ist dem Gouverneur des US-Bundesstaates Virginia ein längst vergessen geglaubtes Jahrbuch-Foto zum Verhängnis geworden. Der Demokrat Ralph Northam sah sich zu einer öffentlichen Entschuldigung gezwungen.

Dies geschah, nachdem eine Webseite das Bild von 1984 am Freitag ins Netz gestellt hatte. Darauf posiert eine Person in der weissen Kutte der berüchtigten Rassisten-Sekte Ku-Klux-Klan neben jemandem mit schwarz bemaltem Gesicht. Wer von den beiden Northam ist, ist nicht zu erkennen.

Der Politiker gestand in seiner Stellungnahme lediglich ein, das Foto zeige ihn «in einem Kostüm, das eindeutig rassistisch und beleidigend ist». Er könne sich für sein verletzendes Verhalten aus heutiger Sicht nur entschuldigen.

Das Bild liefert gleich doppelten Anlass zur Empörung: Mitglieder des 1865 in den USA gegründeten Ku-Klux-Klans verbreiteten bei nächtlichen Überfällen in ihrer typischen weissen Robe mit brennenden Kreuzen Angst und Schrecken und ermordeten zahlreiche Afroamerikaner. Das sogenannte Blackfacing wiederum – das Dunkelschminken weisser Personen zur Darstellung von Schwarzen, etwa im Theater und zu Karneval – wird als rassistisches Stereotyp kritisiert.

Nicht nur die Republikanische Partei in Virginia und die gegen Diskriminierung von Schwarzen kämpfende Bürgerrechtsvereinigung NAACP forderten Northam aufgrund des Jahrbuch-Fotos zum Rücktritt auf. Auch zahlreiche Politiker aus den Reihen der Demokraten verlangten seinen Amtsverzicht – darunter die Präsidentschaftsbewerber Cory Booker, Julián Castro und Kamala Harris. Eine Bereitschaft zum Rücktritt liess Northam in seiner persönlichen Erklärung indes nicht erkennen.

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