Hunter Biden, der Sohn von Präsident Joe Biden, stand am Mittwoch vor Gericht. Der Termin ging ergebnislos zu Ende.
Hunter Biden
Hunter Biden, Sohn von Joe Biden. (Archivbild) - TERESA KROEGER/GETTY IMAGES

Das Wichtigste in Kürze

  • Hunter Biden steht vor Gericht.
  • Dem Sohn von Joe Biden werden Steuerdelikte vorgeworfen.
  • Auch soll er gegen das Waffengesetz verstossen haben.
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Der Sohn von US-Präsident Joe Biden, Hunter Biden, ist am Mittwoch im Bundesstaat Delaware vor Gericht erschienen. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie der 53-Jährige am Gericht in Wilmington ankam.

Die US-Justiz hatte ihm im Juni nach mehrjährigen Ermittlungen Steuerdelikte in zwei Fällen zur Last gelegt. Auch einen Verstoss gegen waffenrechtliche Vorgaben soll es geben.

Die zuständige Staatsanwaltschaft hatte mitgeteilt, Hunter Biden habe sich bereiterklärt, sich in Bezug auf die Steuervergehen schuldig zu bekennen. In Bezug auf das Waffendelikt würde er eine Vereinbarung einzugehen, um einen Prozess abzuwenden. Ein Gericht muss einen solchen Deal absegnen. Dafür war am Mittwoch eine Anhörung angesetzt.

Ungewöhnliche Anklage-Situation

Dass ein Präsidentensohn wegen mehrerer Vergehen belangt wird und vor Gericht erscheinen muss, ist hochgradig ungewöhnlich. Laut Staatsanwaltschaft betrug sein steuerpflichtiges Einkommen in den Jahren 2017 und 2018 mehr als 1,5 Millionen US-Dollar. Die auf Bundesebene fällige Einkommenssteuer in Höhe von jeweils mehr als 100 000 US-Dollar habe er jedoch nicht rechtzeitig bezahlt.

Ausserdem wurde ihm zur Last gelegt, 2018 unerlaubt eine Schusswaffe besessen zu haben. Beim Kauf der Waffe habe er seine Drogensucht verschwiegen. Als Drogenkonsument hätte er keine Waffe erwerben dürfen. Hunter Biden hatte seine langjährige Drogensucht selbst in einem Buch öffentlich gemacht.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass es in Strafverfahren zu Vereinbarungen kommt. Durch diesen Deal könnte Hunter Biden nun mit einer Bewährungsstrafe davonkommen.

Hunter Biden
Hunter Biden (l.) neben seinem Vater und Bruder. - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv

Der aufsehenerregende Gerichtstermin im Bundesstaat Delaware ist ergebnislos zu Ende gegangen. Mehrere US-Medien, darunter die Sender CNN und NBC, berichteten am Mittwoch übereinstimmend aus dem Gerichtssaal in Wilmington, die zuständige Richterin habe den vorgelegten Deal zwischen Hunter Biden und der Staatsanwaltschaft vorerst nicht abgesegnet, sondern Änderungen verlangt.

Beide Seiten werden zu einem späteren Zeitpunkt erneut vor Gericht erscheinen müssen. Die US-Justiz hatte Bidens Sohn im Juni nach mehrjährigen Ermittlungen Steuerdelikte in zwei Fällen zur Last gelegt sowie einen Verstoss gegen waffenrechtliche Vorgaben.

Erneute Kandidatur von Joe Biden gefährdet?

Der Vorgang ist politisch sehr heikel. Joe Biden will bei der Wahl 2024 für eine zweite Amtszeit antreten. Sein Sohn ist schon seit Jahren Ziel politischer Angriffe aus den Reihen der Republikaner, allen voran von Ex-Präsident Donald Trump.

Der erhob gegen Hunter Biden Korruptionsvorwürfe im Zusammenhang mit Geschäften in der Ukraine und in China. Im Kongress laufen auch Untersuchungen dazu.

Gegen Trump wiederum wurden in den vergangenen Monaten in New York und Florida wegen verschiedener Vorwürfe Anklagen erhoben. Trump stehen in beiden Fällen Prozesse bevor – ebenso wie eine mögliche dritte Anklage. Mehrere Republikaner beklagen daher, es gebe in den USA ein Zwei-Klassen-Justiz-System. In dem Trump mit aller Härte behandelt werde, während Präsidentensohn Hunter Biden geschont werde.

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