Jussie Smollett zu Haft- und Geldstrafe für Fake-Angriff verurteilt
Der US-Schauspieler Jussie Smollett wird wegen eines selbst inszenierten Angriffs zu einer Haft- und Geldstrafe verurteilt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der amerikanische Schauspieler Jussie Smollett kommt in Haft.
- Er soll eine Attacke gegen sich inszeniert haben, um seine Karriere anzukurbeln.
- Der vorgetäuschte homophobe und rassistische Angriff fand im Januar 2019 statt.
Um seine Karriere voranzutreiben, soll der Schauspieler Jussie Smollett eine Attacke gegen sich vorgetäuscht haben. Das Gericht in Chicago fällte nun ein eindeutiges Urteil. US-Schauspieler Jussie Smollett ist wegen eines vorgetäuschten rassistischen und homophoben Angriffs auf sich zu 150 Tagen Gefängnis verurteilt worden.
Ein Richter in Chicago verurteilte den 39-Jährigen Medienberichten zufolge am Donnerstag (Ortszeit) zudem zu einer 30-monatigen Bewährungsstrafe. Ausserdem muss er eine Zahlung von rund 120'000 Dollar (etwa 110'000 Euro) als Entschädigung für die Polizeiermittlungen tätigen.
Jussie Smollett beharrt darauf, unschuldig zu sein
Zudem muss er 25'000 Dollar Geldstrafe zahlen. Smollett beteuerte bei der Verkündung des Strafmasses erneut seine Unschuld. «Ich habe das nicht getan, ich bin unschuldig», rief er demnach.
Die Geschworenen hatten den früheren Star der US-Serie «Empire» bereits im Dezember in den meisten Anklagepunkten schuldig befunden. Die Staatsanwaltschaft warf dem afroamerikanischen Schauspieler vor, den vermeintlichen Angriff selbst inszeniert zu haben.
Dadurch habe er echten Opfern rassistischer Aggressionen geschadet. Der schlagzeilenträchtige Fall hatte im Januar 2019 begonnen. Dies, als Smollett der Polizei erzählte, er sei nachts nahe seiner Wohnung von zwei maskierten Männern angegriffen worden.
Bezahlte Angreifer, um Karriere voranzutreiben
Später wurde er wegen mutmasslicher Falschaussagen festgenommen. Nach Darstellung von Ermittlern soll er die Männer - zwei Brüder - bezahlt haben, um die Attacke gegen ihn vorzutäuschen. Der schwule Schauspieler habe damit seine Karriere vorantreiben wollen, hiess es. Richter James Linn warf Smollett den Berichten zufolge Arroganz, Egoismus und Narzissmus vor.
«Sie sind kein Opfer eines rassistischen Hassverbrechens. Sie sind kein Opfer eines homophoben Hassverbrechens. Sie sind nur ein Scharlatan, der vorgibt, ein Opfer eines Hassverbrechens zu sein. Und das ist beschämend», wurde der Richter zitiert.
Er ordnete an, den Schauspieler direkt in das Gefängnis von Cook County zu bringen. Als er abgeführt wurde, äusserte Smollett den Berichten zufolge die Befürchtung, ihm könne dort etwas zustossen: «Ich bin nicht suizidgefährdet. Und wenn mir irgendetwas passiert, wenn ich da reingehe, dann habe ich mir das nicht selbst angetan.» Seine Anwälte kündigten an, das Urteil anzufechten.