US-Zeitungen für Recherchen zu Trump mit Pulitzer-Preisen geehrt
Das Wichtigste in Kürze
- Prestigeträchtige Auszeichnungen für «New York Times» und «Wall Street Journal».
In der preisgekrönten Berichterstattung ging es um die Finanzen der Trump-Familie sowie die während des Wahlkampfs 2016 getätigten Schweigegeldzahlungen an zwei mutmassliche frühere Sexpartnerinnen des heutigen Präsidenten.
Die «New York Times»-Reporter David Barstow, Susanne Craig und Russ Buettner wurden am Montag in der Kategorie «Erklärende Berichterstattung» für ihre 18-monatige Recherche und anschliessende Artikelserie zum Geschäftsimperium der Trumps geehrt. Sie hätten unter anderem Trumps Behauptung widerlegt, er habe seinen Wohlstand aus eigener Kraft erworben, würdigte das Pulitzer-Preiskomitee die Leistung der Journalisten. Auch hätten sie gezeigt, dass das Trump-Unternehmensimperium «mit Steuervermeidungstricks gespickt» sei.
Die «New York Times»-Journalisten hatten in ihren Artikeln vom vergangenen Oktober unter anderem enthüllt, dass Trump über die Jahre von seinem Vater Zahlungen in Höhe von 413 Millionen Dollar erhalten hatte. Die Gelder sollen demnach teilweise über eine Scheinfirma geflossen sein, um Steuern zu vermeiden. Trump soll seinen 1999 und 2000 verstorbenen Eltern demnach auch einst geholfen haben, ihren Immobilienbesitz kleinzurechnen und so Steuern zu sparen.
Der Präsident bezeichnete die Enthüllungen der «New York Times» im Oktober als «sehr alt» und «langweilig». Sie lösten gleichwohl eine Prüfung durch die New Yorker Steuerbehörde aus, deren Ergebnisse - soweit bereits vorhanden - allerdings nicht bekannt sind.
Der Pulitzer-Preis in der Sparte «Nationale Berichterstattung» ging an die Redaktion des «Wall Street Journal» für mehrere Artikel zu den Hintergründen und der Abwicklung der Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das frühere «Playboy»-Model Karen McDougal. Beide Frauen geben an, vor Jahren sexuelle Beziehungen zu Trump gehabt zu haben.
Mit einem Pulitzer-Preis geehrt wurde auch die Regionalzeitung «The South Florida Sun-Sentinel» für ihre Berichterstattung über Schul- und Behördenversagen im Vorfeld des Schusswaffenangriffs an einer Schule der Stadt Parkland mit 17 Toten im Februar 2018. Die «Pittsburgh Post-Gazette» wurde für ihre Berichterstattung über den Synagogen-Anschlag mit elf Toten im vergangenen Oktober geehrt.
Ein weiterer Pulitzer-Preis ging an die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP) für ihre Berichterstattung über den Bürgerkrieg im Jemen. Geehrt wurde ferner die Nachrichtenagentur Reuters für ihre Berichterstattung über gegen die muslimische Rohingya-Minderheit in Myanmar verübte Gräueltaten.