USA präsentieren angeblich neues Beweismaterial gegen Iran
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei Tanker wurden im Golf von Oman beschädigt.
- Die USA sehen den Iran in der Verantwortung.
- Die Vereinigten Staaten haben neues Material veröffentlicht, dass die Schuld belegen soll.
Zu den mutmasslichen Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman haben die USA neue Bilder veröffentlicht, welche die Verantwortung des Iran belegen sollen. Fotos sollen Verantwortung für mutmassliche Tanker-Angriffe belegen.
Die am Montag präsentierten Fotos zeigen unter anderem die Reste eines Magneten, mit dem eine - nicht explodierte - Mine an einem der Tanker befestigt worden sein soll. Andere Bilder sollen Schäden am selben Schiff zeigen, die angeblich von einer anderen Mine verursacht wurden.
Der japanische Tanker «Kokuka Courageous» und die «Front Altair» aus Norwegen hatten am Donnerstag im Golf von Oman Notrufe abgesetzt, nachdem es bei beiden Schiffen an der Wasserlinie Explosionen gegeben hatte.
War eine Mine am Rumpf?
Die Beweisführung der USA gegen den Iran konzentriert sich auf jene angeblich am Rumpf des japanischen Tankers angebrachte Mine, die nicht hochgegangen sein soll – und anschliessend angeblich von einem Kommando der iranischen Revolutionsgarden in einer riskanten Aktion entfernt worden sein soll.
Bereits in der vergangenen Woche hatte das Pentagon ein verschwommenes Schwarzweissvideo als Beweismaterial präsentiert. Es zeigt angeblich ein Patrouillenboot der Revolutionsgarden dabei, wie es an der «Kokuka Courageous» festmacht, um die nicht explodierte Mine zu entfernen.
Die jetzt zusätzlich präsentierten Fotos sollen unter anderem das iranische Boot am Rumpf des japanischen Tankers zeigen. Die insgesamt elf Bilder wurden nach Angaben der US-Armee von einem «Seahawk»-Hubschrauber der US-Marine aufgenommen.
Angeblich risikoreiche Operation
Die bei der schnellen Entfernung der nicht explodierten Mine eingesetzten Ressourcen und Fertigkeiten seien von einer Art, welche die iranische Verantwortung belegten, argumentiert das Pentagon.
Es habe sich um eine Operation «mit sehr hohem Risiko» gehandelt, sagte ein Sprengsatzexperte der US-Marine.
Teheran hat die Anschuldigungen als «gegenstandslos» zurückgewiesen. UN-Generalsekretär Antonio Guterres rief zu einer unabhängigen Untersuchung der Vorfälle auf. Beide Schiffe hatten kurz vor den Angriffen die Strasse von Hormus passiert.
Die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman ist einer der wichtigsten Transportwege für internationale Erdöl-Lieferungen.
Mehr US-Truppen in der Golf-Region
Die mutmasslichen Tanker-Angriffe steigerten weltweit die Ängste, dass die seit bereits seit Wochen eskalierenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran in einen militärischen Konflikt münden könnten.
Die Vorfälle ereigneten sich einen Monat nach mutmasslichen Sabotageakten gegen vier Schiffe vor der Küste der Vereinigten Arabischen Emirate. Auch in diesen Fällen machten die USA den Iran verantwortlich - und Teheran wies dies ebenfalls zurück.
Die USA hatten zuvor ihre Truppen in der Golfregion unter Verweis auf eine angebliche Bedrohung durch den Iran massiv verstärkt.