Verlobte von ermordetem Khashoggi verklagt saudischen Kronprinzen
Nachdem mehrere Angeklagte im Fall Khashoggi in Saudi-Arabien freigesprochen wurden, reicht die Verlobte Cengiz Klage in den USA ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Journalist Jamal Khashoggi wurde 2018 von saudi-arabischen Einheiten ermordet.
- Mehrere Angeklagte wurden zuletzt jedoch freigesprochen.
- Die Verlobte Hatice Cengiz hat nun eine Klage in den USA eingereicht.
Der saudi-arabische Journalist Jamal Khashoggi wurde 2018 ermordet. Nun hat seine Verlobte in den USA den mächtigen Kronprinzen des Öl-Staates, Mohammed bin Salman, auf Schadenersatz verklagt.
Hatice Cengiz habe einen persönlichen Schaden sowie finanzielle Verluste durch den Mord an ihrem Verlobten davongetragen. So hiess es in der am Dienstag veröffentlichten Klageschrift. Khashoggi war im saudi-arabischen Konsulat in Istanbul von einem aus Saudi-Arabien entsandten Kommando ermordet worden.
In Saudi-Arabien keine Gerechtigkeit erwartet
Zusammen mit Cengiz reichte die von Khashoggi gegründete Menschenrechtsorganisation Democracy for the Arab World Now (Dawn) Klage ein. Darin werden Salman und 28 weitere Verdächtige aufgeführt. Ziel des Mordes sei es gewesen, die von Khashoggi angestrebten Demokratiereformen in der arabischen Welt zum Erliegen zu bringen. So hiess es weiter in der Klageschrift.
Cengiz und Dawn legten demnach die Klage in Washington vor, da von der saudi-arabischen Justiz keine Gerechtigkeit zu erwarten sei.
Angeklagte wurden freigesprochen
Nach der Ermordung des 59-jährigen hatte Riad erst unter internationalem Druck und nach wochenlangen Dementis ein Geständnis abgegeben. Der Regierungskritiker und Gegner bin Salmans sei «bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme» getötet worden.
Im Zusammenhang mit dem Mord an Khashoggi wurden in Saudi-Arabien 13 Angeklagte zu Gefängnisstrafen verurteilt. Der stellvertretende saudi-arabische Geheimdienstchef Ahmed al-Assiri und der ehemalige Berater des Kronprinzen, Saud al-Kahtani, wurden vor Gericht jedoch entlastet. Türkische Ermittler gehen hingegen davon aus, dass die beiden Männer die Ermordung des Regierungskritikers im Istanbuler Konsulat angeordnet haben.