Viessmann verkauft Wärmepumpen-Sparte an US-Konzern
Der nordhessische Hersteller Viessmann verkauft offenbar seine Wärmepumpen-Sparte. So würde schnelleres Wachstum möglich, hiess es in Unternehmenskreisen.
Das Wichtigste in Kürze
- Viessmann plant mitten in der Klimawende, seine Wärmepumpen-Sparte zu verkaufen.
- Mit dem anvisierten Teilverkauf würde das Unternehmen im Carrier-Konzern aufgehen.
- Viessmann hatte 2022 rund eine Milliarde Euro in den Wärmepumpen-Bereich investiert.
Medienberichten zufolge will der nordhessische Hersteller Viessmann seine Wärmepumpen-Sparte an den US-Konzern Carrier Global verkaufen.
Die Übernahme ist noch nicht abgeschlossen. Man plane die Übernahmen des Geschäftsbereichs Klimalösungen. Dieser macht bei dem Familienunternehmen rund 85 Prozent des Umsatzes aus und wird mit rund elf Milliarden Euro bewertet.
Unter anderem das «Wall Street Journal» und «Handelsblatt» berichten dazu. Am Dienstag lehnte ein Sprecher von Viessmann jeden Kommentar ab.
19 Prozent mehr Umsatz in 2022
Viessmann gehörte mit rund 14'500 Beschäftigten bislang zu den Gewinnern der Klimawende insbesondere im Gebäudebereich. Für 2022 hatte das Unternehmen von einem um 19 Prozent gesteigerten Umsatz von 4 Milliarden Euro berichtet.
Entscheidender Treiber war das dynamische Wachstum bei Wärmepumpen, die schnell konventionelle Heizungen ablösen sollen. Viessmann hatte im Mai 2022 Investitionen von rund einer Milliarde Euro in diesem Bereich bekanntgegeben. Unter anderem wird eine neue Fabrik in Polen gebaut.
Viessmann verkauft Wärmepumpen-Sparte
Mit dem nun anvisierten Teilverkauf gegen Aktien und Barmittel würde das regional aufgestellte Familienunternehmen im Carrier-Konzern aufgehen. Dadurch würde es eine deutlich höhere Kapitalkraft erlangen. Schnelleres Wachstum würde möglich, hiess es in Unternehmenskreisen.
Letztlich zähle im globalen Wettbewerb irgendwann nur noch Grösse und Stückzahl. Der Unternehmenssitz soll dem Vernehmen nach in Allendorf an der Eder bleiben.
Andere Bereiche der Viessmann-Gruppe nicht von Verkauf betroffen
Die Gründer-Familie Viessmann hatte sich zuletzt aus der operativen Steuerung des Bereichs Klima-Lösungen zurückgezogen. Stattdessen hatten sie sich auf die Führung der Viessmann-Unternehmensgruppe konzentriert. Hierzu gehören noch Kältelösungen, Beteiligungen, Immobilien sowie Stiftungen und eine Digitalsparte. Diese sollen alle nicht von dem geplanten Verkauf betroffen sein.
