Villa Aurora und Mann-Haus noch Monate nicht nutzbar

DPA
DPA

USA,

Zwei historische Exil-Immobilien und deutsche Begegnungsstätten sind von den Bränden in Los Angeles noch längere Zeit beeinträchtigt. Der aktuelle Stand.

Das Thomas Mann Haus in Los Angeles bei seiner Eröffnung 2018, nachdem es die Bundesrepublik gekauft hatte. (Foto Archiv)
Das Thomas Mann Haus in Los Angeles bei seiner Eröffnung 2018, nachdem es die Bundesrepublik gekauft hatte. (Foto Archiv) - Bernd von Jutrczenka/dpa

Deutschlands Kultur-Immobilien Thomas-Mann-Haus und Villa Aurora in der von Bränden heimgesuchten US-Metropole Los Angeles sind wohl erst in einigen Monaten wieder nutzbar. Für die beiden Kulturhäuser werden normalerweise regelmässig Stipendien für Aufenthalte ausgeschrieben.

«Aktuell gehen wir aufgrund der momentanen Lage und der hohen Betroffenheit der unmittelbaren Nachbarschaft davon aus, dass wir bis einschliesslich Juni 2025 noch keine Stipendien-Aufenthalte in der Villa Aurora ermöglichen können», teilt der Trägerverein mit.

Langfristige Folgen der Brände unklar

Das Mann-Haus und seine Umgebung in Pacific Palisades seien deutlich weniger betroffen als die Gegend an der Villa Aurora. Das Thomas Mann House, das die Bundesrepublik 2016 kaufte und für das seit 2018 Stipendien vergeben werden, könne «je nach Ergebnis des toxikologischen Gutachtens» vor der Villa Aurora wieder regulär in Betrieb genommen werden, hiess es.

Seit 7. Januar befinden sich Teile des Grossraums Los Angeles im Ausnahmezustand. «Auch wenn die akute Feuergefahr gebannt ist, sind die langfristigen Folgen dieser Brände für die Stadt weiterhin nicht absehbar», erklärte der Verein am Freitag.

Details an den Gebäuden müssen noch geklärt werden

Die Begehung beider Häuser sei inzwischen möglich. Doch eine detaillierte Schadensbewertung, etwa mit Blick auf die Inneneinrichtung und die Folgen des Rauchs, stehen noch aus. «Ebenso ist die langfristige Auswirkung der Brände auf die Infrastruktur noch unklar.»

Bei der Villa Aurora, die seit 1995 als Künstlerresidenz und Begegnungsort etabliert worden ist, werde auch eine Untersuchung der Stabilität des Hanges, auf dem das Gebäude liegt, notwendig. Die beiden Immobilien haben als Exil-Orte bedeutender Intellektueller während des Nationalsozialismus Bezug zu Deutschland.

Das Thomas-Mann-Haus war rund zehn Jahre bis 1952 der Wohnsitz des Schriftstellers Thomas Mann (1875–1955) und seiner Familie. Die Villa Aurora war das Exil-Wohnhaus des Schriftstellers Lion Feuchtwanger (1884–1958) und seiner Frau Marta (1891–1987), die für den Kreis deutschsprachiger Exilanten in Kalifornien eine wichtige Rolle spielte.

Mehr zum Thema:

Kommentare

Weiterlesen

Thomas-Mann-Haus
2 Interaktionen
Schwere Brände
D
Jetzt ausprobieren!

MEHR IN NEWS

selenskyj
2 Interaktionen
«Trump war unhöflich»
a
«Nicht mehr sicher»

MEHR AUS USA

a
Rückzug nach Covid
1 Interaktionen
Gürtelrose
Lisa Murkowski
«Bedrohung»
usa
«Abriegeln»