Ein Bild des Künstlers Pierre-Auguste Renoir wurde einst von den Nazis geraubt. Nun erhielt es die rechtmässige Erbin.
Sylvie Sulitzer, Enkelin des Kunstsammlers Alfred Weinberger, von dem das Gemälde «Deux Femmes Dans Un Jardin» geraubt wurde, spricht neben Staatsanwalt Geoffrey Berman und FBI-Ermittler William Sweeny im «Museum of Jewish Heritage» bei der Rückgabe in New York (USA).
Sylvie Sulitzer, Enkelin des Kunstsammlers Alfred Weinberger, von dem das Gemälde «Deux Femmes Dans Un Jardin» geraubt wurde, spricht neben Staatsanwalt Geoffrey Berman und FBI-Ermittler William Sweeny im «Museum of Jewish Heritage» bei der Rückgabe in New York (USA). - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die rechtmässige Erbin eines Renoir-Bildes erhielt es heute Mittwoch in New York (USA).
  • Die Nazis raubten einst das Gemälde des französischen Impressionisten.
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Ein von den Nazis geraubtes Gemälde des französischen Impressionisten Pierre-Auguste Renoir ist in New York (USA) an die rechtmässige Erbin zurückgegeben worden. Die Nationalsozialsten hatten das Gemälde «Deux Femmes Dans Un Jardin» 1941 während der deutschen Besatzung in Frankreich aus einem Pariser Banktresor geraubt. Es gehörte dem jüdischen Kunstsammler Alfred Weinberger, dessen Enkelin Sylvie Sulitzer zur Übergabe heute Mittwoch aus Paris anreiste. Weinberger hatte seine Sammlung in dem Tresor gelagert, als er die Stadt bei Kriegsausbruch verliess.

Sulitzer kämpft seit 2010 für die Rückgabe der Raubkunst aus dem ursprünglichen Besitz ihres Grossvaters. Den Renoir entdeckte sie mit Hilfe einer Berliner Anwaltskanzlei, woraufhin die Kunst-Abteilung des FBI sich dem Fall annahm. Das Gemälde war 1975 in Johannesburg versteigert worden und hatte in London und Zürich erneut den Besitzer gewechselt, ehe es 2013 beim Auktionshaus Christie's in New York zum Verkauf stand. Sulitzer sucht zudem nach vier weiteren Renoir-Werken und einem Gemälde des Malers Eugène Delacroix.

«Wir sind endlich in der Lage, die Arbeit ihrer rechtmässigen Besitzerin zurückzugeben», sagte Staatsanwalt Geoffrey Berman. «Nach allem, was meine Familie durchgemacht hat, kehrt Gerechtigkeit ein», sagte die sichtlich gerührte Sulitzer, die das Gemälde bei der Übergabe im Museum of Jewish Heritage erstmals sah. Auf die Frage, ob sie eine Botschaft an den bisherigen Besitzer habe, sagte Sulitzer: «Ich hoffe, er hat es geliebt.»

Das 1919 angefertigte Landschaftsgemälde ist eines der letzten Renoirs, der im selben Jahr starb. Zu diesem Zeitpunkt litt er bereits an Gelenkrheuma.

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