Warum Kanada und Mexiko Trump nachgeben
Kurz vor Inkrafttreten neuer US-Strafzölle erzielen Kanada und Mexiko eine überraschende Einigung mit Donald Trump.
In letzter Minute konnte ein drohender Handelskrieg zwischen den USA, Kanada und Mexiko abgewendet werden. Wie «T-Online» berichtet, haben die Nachbarländer der USA scheinbar grosse Zugeständnisse an Donald Trump gemacht.
Der US-Präsident feiert dies als Sieg für die amerikanische Sicherheit und wirtschaftliche Fairness. Kanadas Premierminister Justin Trudeau kündigte an, einen «Fentanyl-Zaren» zu ernennen.
Dieser soll den Schmuggel der gefährlichen Droge in die USA unterbinden. Zudem will Kanada 10'000 Soldaten an der Grenze stationieren.
Vorerst herrscht Entspannung
Dadurch soll die illegale Migration bekämpft werden. Auch Mexikos Präsidentin Claudia Sheinbaum sagte zu, 10'000 Nationalgardisten an die US-Grenze zu schicken.
Sie betonte jedoch die Souveränität ihres Landes. Sheinbaum vermied den Eindruck, nur auf US-Druck zu reagieren.
Trumps Strategie der Krisenerzeugung
Donald Trump hatte den Konflikt durch Zolldrohungen selbst ausgelöst. Der US-Präsident gab offen zu, Zölle als Druckmittel einzusetzen.
Er erklärte sogar den nationalen Notstand, um seine Forderungen zu unterstreichen. Nach den Zugeständnissen von Kanada und Mexiko präsentierte sich Trump als starker Anführer.
Er betonte Amerikas Stärke und stellte die Nachbarländer als nachgiebig dar. Diese Darstellung ist Teil von Trumps Strategie.
Kalkuliertes Nachgeben von Kanada und Mexiko
Die Reaktionen von Trudeau und Sheinbaum deuten auf eine bewusste Strategie hin. Statt Trump offen zu kritisieren, betonten beide die Kooperation.
«T-Online» vermutet, dass sie weitere Konfrontationen vermeiden wollen. Trudeau sprach von einem «guten Gespräch» mit Trump.
Er stellte Kanadas Massnahmen als eigenständige Initiative dar. Sheinbaum betonte ebenfalls den respektvollen Dialog, erwähnte aber auch US-Verpflichtungen zur Bekämpfung des Waffenschmuggels.
Lehren für Europa und China
Deutschland und die EU können aus diesem Konflikt lernen. Trump sieht die EU als stärkeren Gegner als Kanada oder Mexiko.
Der US-Präsident hat die Europäer als «ungeheuer stark» bezeichnet. China hat bereits Gegenzölle auf US-Importe angekündigt.
Die Reaktionen von Kanada und Mexiko zeigen jedoch eine alternative Strategie im Umgang mit Trumps Forderungen.